Frage an Swen Schulz von Brigitte W.
Sehr geehrter Herr Schulz,
In den USA wird seit fast 15 Jahren gefrackt – mit dem Ergebnis, dass Trinkwasserbrunnen in der Nähe der Bohrungen vergiftet und die Menschen dort krank sind. Seit einiger Zeit finden auch in Deutschland erste Probebohrungen mit der Fracking-Technik statt. Zuvor wurden weder Bürgervertreter noch Wasserbehörden informiert. Jetzt möchte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel Fracking per Gesetz erlauben.
meine Fragen an die Abgeordneten:
wieso wird die Anwendung eines Verfahrens, welches nachgewiesener Maßen umweltschädlich und krankmachend ist, überhaupt in Erwägung gezogen. Hier kann es nur eine klare Entscheidung gegen dieses Verfahren geben. Eine andere Entscheidung wäre mit einem reinen Gewissen zum Wohle der Menschheit und unserem Planeten nicht zu vereinbaren. Auch Abgeordnete leben in dieser Welt.
Was nutzt das Versprechen Arbeitsplätze zu schaffen, wenn die Menschen anschließend krank sind und die Umwelt verseucht. Verdienen dann die Gesundheitsindustrie oder andere Multikonzerne erneut daran?
Es gibt genug alternative saubere und nachhaltige Energiegewinnungs- und Energiespeicherformen. Diese müssen nur gefördert und angewendet werden.
Bitte erklären Sie mir, warum die Umwelt, Mensch und Tier vergiftet werden sollen? Ist der Druck der Multikonzerne und der USA so groß?
Ich bitte Sie, fordere Sie auf, gegen das Fracking, d.h. für eine saubere Umwelt und gegen die Gier auf schnelles Geld der Multikonzerne zu stimmen.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Wussow
Sehr geehrte Frau Wussow,
Ihre Sorgen kann ich gut nachvollziehen. Gleichwohl gibt es auch beim Thema Fracking nicht einfach nur Schwarz und Weiß. Als Abgeordneter fühle ich mich verpflichtet, die unterschiedlichsten Aspekte zu prüfen und abzuwägen. Anfang Mai wurde der Regierungsentwurf zum Fracking ins Parlament eingebracht. Derzeit wird im parlamentarischen Verfahren ausführlich darüber beraten und geprüft, ob durch das vorliegende Gesetzespaket im Bereich Berg- und Wasserrecht das Ziel erreicht wird, die Umwelt und Gesundheit der Menschen bestmöglich zu schützen.
Selbstverständlich werde ich abwägen, ob ich dem dann vorliegenden endgültigen Gesetzesentwurf zustimmen werde.
Sofern Sie mit mir ins nähere Gespräch kommen möchten, vereinbaren Sie doch einfach einen Termin mit meinem Büro.
Mit den besten Grüßen
Swen Schulz, MdB