Gesundheitsreform
Sehr geehrte Frau Stadler, warum geht es in der Gesundheitsreform immer nur um die Beitragszahler?
Wir haben in Deutschland unzählige Krankenkassen, was sind dies für Kosten, alleine für Büros und Führungskräfte. Wenn man hier einmal reduzieren würde, hätte es bestimmt enorme Vorteile für die Projekte und Krankenhäuser, da dadurch eine Menge Euros gespart würde.
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihr Schreiben. Im parlamentarischen Prozess zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz habe ich mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen intensiv mit der Frage nach Einsparmöglichkeiten beschäftigt.
Die Verwaltungskosten der Krankenkassen haben wir dabei selbstverständlich auch in den Blick genommen. Grundsätzlich hat die Politik hier keine direkte Einflussmöglichkeit, wie das bei Ministerien oder Behörden der Fall wäre. Die Krankenkassen sind als Teil der Selbstverwaltung fest ins Gesundheitssystem eingebunden. Dadurch haben sie in der aktuell angespannten Finanzlage selbst ein großes Interesse am Ausgleich ihres Defizits und arbeiten intensiv an der Verbesserung ihrer Verwaltung.
Das tun sie zum Beispiel im Rahmen der Digitalisierung, in der sie großen Teilen unseres Gesundheitswesens schon weit voraus sind. Und das funktioniert: Die Verwaltungskosten der Krankenkassen entsprachen in den letzten Jahren ungefähr 5% ihrer Einnahmen, Tendenz sinkend. Dagegen stehen knapp zwei Drittel der Ausgaben, die sich auf Krankenhausbehandlung, Ärztliche Behandlung und Medikamente aufteilen.
Das sind die Punkte, an denen wir gemeinsam mit dem Gesundheitsminister ansetzen, um eine effizientere, günstigere und medizinisch dennoch bessere Versorgung zu gewährleisten.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Svenja Stadler