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Svenja Stadler
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Frage von Thomas M. •

Frage an Svenja Stadler von Thomas M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Stadler,
in 18 europäischen Ländern gibt es bei der Organspende das Gesetz der Widerspruchslösung : Jeder ist Spender & wer nicht spenden will, kann widersprechen. In Deutschland gilt die Entscheidung & hier sterben bei der momentanen Gesetzeslage jedes Jahr über 1000 Menschen die auf der Warteliste stehen. Man wartetet in Deutschland z.B. auf eine Niere 7- 10 Jahre & in Spanien oder Österreich dagegen nur 1 Jahr, weil es dort die Widerspruchslösung gibt !
Ich fühle mich als Betroffener in Deutschland benachteiligt - gegenüber den Ländern mit Widerspruchslösung !
Was sagen sie zur Widerspruchslösung ?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Position zur Frage der. Vorneweg: Vor dem Hintergrund der derzeitigen Situation stimme ich meinem Kollegen Larl Lauterbach zu: Wir brauchen auch in Deutschland endlich die Widerspruchslösung.

Die Entscheidungslösung gilt seit 2012 mit dem Ziel, den Bürgerinnen und Bürger mit verschiedenen Informationsmaterialien eine fundierte Entscheidung über ihre Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende zu ermöglichen. So sollte die allgemeine Spendenbereitschaft in Deutschland angehoben werden, um mehr betroffenen Menschen den Zugang zu einem Spenderorgan zu ermöglichen. Leider widersprechen aktuelle Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantationen (DSO) dieser Erwartungshaltung: Die Zahl der Organspender ist weiterhin zu gering und hat derzeit den niedrigsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Während aktuell mehr als 10.000 Menschen auf Spenderorgane warten, lag die Anzahl an gespendeten Organe nach Zahlen der DSO im vergangenen Jahr bei 2.594. Dies ist für die vielen Betroffenen eine medizinische Tragödie.

Wie so oft gibt es auch bei der rückläufigen Entwicklung der Spenderzahlen nicht nur einen Grund. Zwar befürworten viele grundsätzlich die Organspende, gleichzeitig besitzt nicht jeder von ihnen einen Organspendeausweis. Insbesondere der Organspende-Skandal von 2012 hat maßgeblich zu einem großen Vertrauensverlust bei den Bürgerinnen und Bürger geführt.
Deshalb muss es unser Ziel bleiben, durch mehr Vertrauen die Anzahl der (potentiellen) Organspenderinnen und Organspender zu erhöhen. Im Koalitionsvertrag haben wir uns auf verschiedene Maßnahmen geeinigt, die neben dem Vertrauensgewinn in die Organspende ebenso das Funktionieren der Institution der Organspende gewährleisten sollen. Wir wollen z.B. die Rolle von Transplantationsbeauftragten stärken. In den Kliniken werden diese oftmals anderweitig eingesetzt und kommen durch diese Überforderung ihren Tätigkeiten nicht mit der Sorgfalt nach. Außerdem ist die Entnahme von Organen sehr ressourcenaufwendig. Diese muss durch eine bessere Vergütung für die Kliniken attraktiver werden, um zur letztlichen Steigerung der allgemeinen Anzahl der Organ- und Gewebetransplantationen beizutragen.

Darüber hinaus brauchen wir aber auch die Widerspruchslösung. Deshalb begrüße ich die Initiative von Gesundheitsminister Spahn, nun endlich einen Gesetzentwurf vorzulegen – meine Unterstützung hat er.

Mit freundlichen Grüßen
Svenja Stadler

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