Frage an Svenja Schulze von Jochen W. bezüglich Energie
Hallo Svenja Schulze!
Mit welcher Energie und mit welchen Reduktionszielen für den persönlichen Verbrauch soll Deutschland zukünftig seinen Primärenergiebedarf decken?
Hintergrund zu dieser Frage:
Nach den neuesten verfügbaren Zahlen liefern Wind und Sonne in Deutschland zur Zeit nur zusammen 4,5% des Primärenergiebedarfs
(Quelle: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/energiedaten-gesamtausgabe.html, Grafik Seite 11)
Laut SPON beabsichtigt die Bundesregierung, bis 2040 mit Windkraft 40 GW zu produzieren, dies entspricht jedoch weniger als 10% des gegenwärtigen Primärenergiebedarfs
(Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/windraeder-in-deutschland-ausbau-reicht-nicht-fuer-klimaziele-a-03003347-0998-4bd9-9d98-6e1ed8f26299
und zur Umrechnung der Einheiten:
https://www.einheiten-umrechnen.de/Gigawattstunde+in+Petajoule+umrechnen.php )
Können Sie meine Sorge verstehen, dass wir Wähler nach der Wahl aus allen Wolken fallen, wenn uns vorgerechnet wird dass wir unbedingt französischen Atomstrom zukaufen müssen um das 1,5 Grad Klimaziel nicht zu reissen?
Herzlichen Gruß,
Jochen Witt
Sehr geehrter Herr W.,
für Ihre Nachricht danke ich Ihnen – und kann Ihre Frage zur künftigen Energieversorgung gut nachvollziehen. Das Thema Energieversorgungssicherheit ist aus meiner Sicht ein zentrales Thema bei der Energiewende, gerade für Deutschland als Industriestandort mit vielen energieintensiven Unternehmen. Die Energiewende wird nur erfolgreich sein, wenn wir in Zukunft ausreichend erneuerbaren Strom zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung haben werden – und dies zu fairen Preisen. Deshalb habe ich mich in den letzten Jahren dafür eingesetzt, den Ausbau der erneuerbaren Energien mit der nötigen Dringlichkeit voranzutreiben, leider gegen viel Widerstand auf Seiten des Koalitionspartners. So konnten wir dieses Jahr immerhin noch einige wichtige Erhöhung der Ausbauziele für die nächsten Jahre erreichen und mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes einen klaren zeitlichen Rahmen für die notwendigen Schritte setzen. Bis 2045 soll nun Treibhausgasneutralität erreicht werden. Die SPD hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 Deutschlands Stromversorgung zu 100 Prozent über erneuerbare Energien zu bestreiten. Deshalb wird die Vollendung der Energiewende und dabei v.a. die weitere Bekämpfung von Ausbauhemmnissen für die erneuerbaren Energien - in enger Zusammenarbeit mit den Bundesländern – aus meiner Sicht eine zentrale Aufgabe der neuen Legislaturperiode sein. Dabei kann es natürlich nicht nur darum gehen, das Zeitalter der fossilen Energieträger in Deutschland und weltweit zu beenden, sondern auch das der Nutzung von Atomenergie. Die Lösung für die Erreichung unserer weltweiten Klimaziele sind erneuerbare Energien.
Mit freundlichen Grüßen
S. S.