Frage an Sven Tode von André R. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Tode,
Als jemand der Anfang des Monats nach Dulsberg gezogen ist würde mich interessieren wie Sie sich gegenüber der massenhaften biometrischen Überwachung von Bürgern im öffentlichen Raum positionieren.
Selbst wenn dies nicht ihr Fachgebiet ist würde mich eine Antwort interessieren - denn die Frage geht uns eben alle an. Anlasslose Überwachung - insbesondere hier durch biometrische Merkmale - sind ein für den Bürger de-facto unabwehrbarer Ausspruch eines Generalverdachts, der zusätzlich nach Studien (z.B. am Berliner Südkreuz Bahnhof [1]) mit einer nicht vertretbaren Anzahl an falsch-positiv Meldungen daher kommt und gleichzeitig ein kontinuierliches Bedrohungsklima schafft und so nachhaltig die Lebensqualität, auch in Hamburg und natürlich darüber hinaus, verschlechtern würde. Eine ausführlichere Kritik und Folgenabschätzung findet sich z.B. auf der Kampangenseite https://reclaimyourface.eu/de/.
Für mich ist eine Ablehnung der biometrischen Überwachung durchaus ein Argument mich für einen Kandidaten zu entscheiden.
Mit freundlichen Grüßen
André Ruff
[1] Pressemitteilung des Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) e. V.
https://www.fiff.de/verfaelschte-studie-zur-tauglichkeit-grundrechtswidriger-techniken vom 1. August 2017