Frage an Sven Sladek von Heike P. bezüglich Verbraucherschutz
Warum findet im Wahlkreis Soest I keine Podiumsdiskussion statt, die der Piratenpartei gestatten würde, sich auch mal persönlich mit ihrem Direktkandidaten der Bevölkerung vor zu stellen?
Hallo Frau Posdzich,
vielen Dank für Ihre Frage. Um sie zu beantworten muss ich wohl ein wenig ausholen. Die VHS Soest hat alle möglicherweise relevanten Direktkandidaten aus Soest I zu einer Podiumsdiskussion am 26.04. in den alten Schlachthof eingeladen - also Herrn Uhlenberg (CDU), Herrn Römer (SPD), Herrn Reinecke (FDP), Herrn Liedmann (Grüne), Herrn Weretecki (Linke) und - man staune - auch mich als Vertreter der Piratenpartei.
Kurz nachdem unsere Landrätin Frau Irrgang nun die Direktkandidaten zur Landtagswahl bestätigt und zugelassen hat, bekam ich von der VHS Soest einen Brief der besagte, das bislang lediglich Herr Liedmann von den Grünen diesem Termin zugesagt habe und die Podiumsdiskussion daher mangels Beteiligung leider abgesagt wurde.
Das ist, wie so oft, natürlich nur die halbe Wahrheit. Wie Sie vielleicht wissen kommt unsere Bundeskanzlerin, Frau Angela Merkel, am 26.04. nach Soest, um Ihrem Hoflieferanten für Kartoffeln ein wenig Schützenhilfe im Wahlkampf zu geben ( http://www.cdu-kreis-soest.de/lokal_1_1_322_CDU-Wahlkampfunterstuetzung-durch-Bundeskanzlerin-Angela-Merkel.html ) - offensichtlich ist es also hier wichtiger, sich mit ein wenig Prominenz zu rühmen als sich der kritischen Diskussion mit den Mitbewerbern zur Landtagswahl zu stellen.
Bei meinen Recherchen über diesen gesamten Vorgang bin ich dann über eine weitere Absonderlichkeit gestolpert: Herr Römer, seines Zeichens, wie Herr Uhlenberg auch, bereits Landtagsabgeordneter und immerhin Nummer 2 auf der Landesliste, veranstaltet offensichtlich seine eigene Podiumsdiskussion ohne lästige Gesprächspartner am 15.04. in Ense-Bremen ( http://www.norbert-roemer.de/termin/8341/382553/index.html - keine weiteren Beteiligten zu finden). Immerhin schafft der in Castrop-Rauxel lebende Kollege es damit, kurz mal in seinem Wahlkreis vorbeizuschauen.
Was lernen wir also daraus? Die Vertreter der sogenannten "Volksparteien" sind durchweg weder Willens noch in der Lage sich einem demokratischen Diskurs mit der Konkurenz vor dem Wahlvolk zu stellen. Stattdessen baden sie sich, trotz eigener exponierter Stellung, im Lichte der hausinternen Prominenz oder nehmen an "Podiumsdiskussionen" teil, die offensichtlich in keinem anderen Terminkalender auftauchen und eine direkte Vergleichsmöglichkeit somit ausschließen.
Herzlichst,
Sven Sladek