Wie und in welchem Zeitraum werden Sie sich für spürbare Entlastung für Eltern und insbesondere Mütter einsetzen? #elternfadeout
Sehr geehrte Frau Schütz, wie und in welchem Zeitraum werden Sie sich für spürbare Entlastung für Eltern und insbesondere Mütter einsetzen? Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung und viele Weitere, wie etwa Frau Prof. Jutta Allmendinger haben dargestellt, dass Mütter ganz besonders unter den Belastungen im Rahmen der Pandemie leiden. Strukturelle Fehlanreize und die mangelnde Gleichstellung von Frauen sind zugrunde liegende Missstände. Die Institute haben entsprechende Vorschläge unterbreitet, daneben gibt es Ideen für akute Entlastungsmöglichkeiten hier: https://mumandstillme.com/elternfadeout–die-grosse-erschopfung-der-mutter-und-was-dagegen-getan-werden-muss . Unter dem Hashtag #elternfadeout wollen wir Sie für dieses Problem dringend sensibilisieren. Wir erwarten, von Ihnen gehört zu werden und hoffen inständig auf schnellstmögliche Entlastung.
Mit freundlichen Grüßen, Anja S.
Sehr geehrte Frau S.,
ich bitte um Entschuldigung, dass ich erst jetzt reagiere - aber mich haben irgendwie zwei Mitteilungen von Abgeordnetenwatch Über eingegangen Fragen nicht erreicht. Der Ordnung halber, arbeite ich aber jetzt natürlich nach ;-)
Die Situation von Müttern und deren Mehrfachbelastung durch Carearbeit und Beruf wurden durch Corona nochmal verdeutlicht - Homeschooling haben die Mütter größtenteils organisiert - und es ist besonders bei kleinen Kindern praktisch nicht vereinbar mit Homeoffice - falls das den Müttern aufgrund der Art ihrer Tätigkeit überhaupt möglich war zu versuchen. Man gewinnt den Eindruck, dass die institutionalisierte Kinderbetreuung, die wir in den letzten Jahrzehnten zum Glück deutlich ausgebaut haben, in Deutschland lediglich ein "Mehr" an Beschäftigung der Mütter ermöglicht hat und noch keine hinreichendes "Mehr" an Beteiligung der Väter an der Care-Arbeit. Den Fokus müssen wir also weiter auf einer Modifikation des Gefühls der Zuständigkeit für Care-Arbeit in gesellschaftlichen Diskussionen legen - ein mühsamer Prozess, den aber alle Beteiligten jetzt umso dringender angehen müssen! Das sollte uns nicht davon abhalten auch den institutionalisierten Betreuungsbereich weiter auszubauen, 24/7-Kitas sind für Mütter in Schichtarbeit auszubauen, Betreuungszeiten im Randbereich der Schule auszubauen, Ganztagsgrundschulen auch wirklich auf den Weg zu bringen. Um nun dafür überhaupt wieder Personal zu haben, muss die Ausbildung endlich um eine Ausbildungsvergütung ergänzt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Schütz
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