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Susanne Hennig-Wellsow
Die Linke
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Frage von Ute M. •

Was gedenken Sie persönlich zu tun, um das längst überfällige Tierschutzgesetz an den Willen des Volkes anzupassen?

Niemand möchte die immer wieder aufgedeckte Tierqual , welche kein Einzelfall ist, bewusst unterstützen. Kein Mitwesen ist auf dieser Welt, um andere zu belustigen, sich in Massenhaltung ( Tierwohl nicht kontrolliert) ausbeuten lassen oder in sinnlosen Tierversuchen umzukommen. Was tun Sie?

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Antwort von
Die Linke

Sehr geehrte Frau M.,

ich stehe wie meine Partei für einen grundlegenden Wandel des Zusammenlebens von Menschen und Tieren. Wir wollen Tiere weder als »Dinge« noch als Mittel zu Profit ansehen. Wir setzen uns auch deshalb für eine umfassende Reform des Tierschutzgesetzes ein. Was wäre zu ändern? Das Gesetz muss besser durchgesetzt werden, es sollten auch härtere Strafen vorgesehen werden. 

Ein weiterer Vorschlag der Linken: ein bundesweites Verbandsklagerecht und eine unabhängige, an der Gesetzgebung beteiligten Stelle einer/s Bundestierschutzbeauftragte/n. Wir setzen uns für einen ambitionierten und konkreten Ausstiegsplan aus Tierversuchen ein und wollen schwerbelastende Tierversuche sofort untersagen. 

Den Handel mit Tieren wollen wir strenger regulieren und ein Verbot der Herstellung und des Importes von Pelzen durchsetzen. Tierschutz ist außerdem eine Frage der Landesgestaltung: Wir wollen wilde Tiere schützen, indem wir Biotope verbinden. Die Haltungsstandards in Zoos, im Gewerbe und in Haushalten wollen wir enger an die Bedürfnisse anpassen, auch ein Verbot der Haltung von Wildtieren etwa in Zirkussen, so genannter Qualzuchten usw. können wir uns vorstellen.

Eines der Ziele der Linken ist außerdem: der sozialverträgliche Umbau der Tierhaltung. Dies kann unter anderem durch eine Ausweitung der Bundesförderung für tiergerechte Haltungssysteme, die Einschränkung von Lebendtiertransporten, stärkere Kontrollen und dezentrale Schlachtstrukturen erreicht werden. Große Fleischfabriken, die Tier und Mensch gleichermaßen schaden, wollen wir dichtmachen. Fischfang sollte wirksamer reguliert, der Schutz der Meere mit verbindlichen Standards und harten Sanktionen durchgesetzt werden - etwa, in dem man Fischereisubventionen an nachhaltige, soziale und Tierschutzstandards koppelt. Die Linke unterstützt nicht zuletzt die Idee, die Natur als Rechtssubjekt anzuerkennen.

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Hennig-Wellsow