Sehen Sie uns Landwirte/innen an erster Stelle als Nahrungsmittelproduzenten, was wir im eigentlichen Sinne sind?

Guten Tag, 

vielen Dank für Ihre Frage. Im Kandidatenflyer ist leider immer zu wenig Platz, um mehr als einen kurzen thematischen Überblick zu bieten. Dort habe ich das Thema ländliche Räume eher allgemein durchgespielt. Ich bin aber jenseits des Flyers vor allem Landwirtschaftspolitikerin, die sich seit Jahren für eine auskömmliche und zukunftsfähige Landwirtschaft einsetzt. Dabei sehe ich landwirtschaftliche Betriebe keinesfalls nur unter dem Aspekt der Landschaftspflege und des Tourismus. Im Gegenteil möchte ich, dass Deutschland sich auf EU-Ebene dafür einsetzt, dass in der kommenden Förderperiode ab 2027 die GAP grundlegend umgestaltet wird. Ich kämpfe außerdem für den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten, die Förderung des Lebensmittelhandwerks, eine höhere Eigenversorgungsquote bei Obst und Gemüse, gegen unlautere Handelspraktiken und ein Übermaß an bürokratischem Aufwand bei den Betrieben. Seit Jahren besuche ich regelmäßig Landwirt*innen auf ihren Betrieben und mache mir ein persönliches Bild von den derzeitigen Herausforderungen. An dem, was ich dort diskutiere, orientiere ich mich auch ganz praktisch, wenn ich Politik mache. Wirtschaftlichkeit und Naturschutz sind für mich keine Gegensätze. Im Gegenteil sollten sich sowohl der Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen als auch eine Beteiligung am Naturschutz meiner Meinung nach künftig wirtschaftlich wieder mehr für die Betriebe lohnen. Der Erhalt möglichst vieler Betriebe ist mir ein zentrales Anliegen.