Frage an Susanne Egbers von Heinz-Wilhelm G. bezüglich Verkehr
Zu Ihrem Leserbrief in der Wie-Wo 27.12.07: es war eine nie wiederkehrende Gelegenheit 650 TEU Steuergelder für 21 Parkplätze auszugeben. Nun streben Sie ein Sonntagsparkverbot an, um Passanten "einen Platz zum verweilen " anzubieten. Motto: heute treffen wir uns auf dem Parkplatz Tibarg zu klönen. TOLL! Eine Verschwendung von Steuergeldern, aber darin sind ja Politiker aller Parteien wahre Weltmeister. Es wäre besser gewesen, die 650 TEU (oder mehr?) nicht an Anspruch zu nehmen, sie erhöhen nämlich nur die Hamburger Staatsschulden.
Oder glauben Sie, dass 1€-Shops einen erhöhten Parkplatzbedarf haben?
Sehr geehrter Herr Gautier,
der jetzt fertiggestellten baulichen Umgestaltung des Tibarg-Süd ist ein Ergebnis eines mehrjährigen Diskussions- und Abstimmungsprozesses, an dem sich vor Ort Grundeigentümer, Einzelhändler, Bürgerinnen und Bürger und die Kommunalpolitik beteiligt haben. Ziel war eine Belebung und Attraktivitätssteigerung des südlichen Tibarg, der unter dem Besuchermagneten "Tibarg-Center" arg zu leiden hat. Dass dies so ist, haben wir alle in den letzten Jahren beobachten können, als immer wieder alteingesessene Einzelhandelsgeschäfte 1 €- Shops und Ähnlichem wichen bzw. gen Norden zogen.
Diese Entwicklung kann natürlich nicht allein städtebaulich beeinflusst werden. Es sind ja die Einzelhandelsunternehmen selbst, die über ihre Standorte entscheiden und auch die Grundeigentümer, die sich ihre Mieter aussuchen (können). Und nicht zuletzt spielen da auch die Konsumenten, nämlich wir alle selbst, eine Rolle, die sich entscheiden im örtlichen Einzelhandel einzukaufen oder lieber im Supermarkt oder im Megastore "auf der grünen Wiese".
Um eine erfolgreichere Vermietung und Ansiedelung attraktiver Einzelhandelsunternehmen zu ermöglichen, haben die Grundeigentümer und Einzelhändler vor Ort die Schaffung von Parkplätzen in direkter Nähe ihrer Geschäfte vorgeschlagen bzw. gefordert. Solange Einkaufen offensichtlich für die allermeisten Kundinnen und Kunden untrennbar mit dem Parkplatz direkt vor der Tür verbunden ist, ist diese Forderung auch nicht so einfach von der Hand zu weisen.
Ein weiteres Thema in der Diskussion war der "trennende" Effekt der bis zum Umbau dort befindlichen "Wellen", der einen Wechsel von einer Geschäftszeile zur anderen erschwerte und dem Platzcharakter sicherlich abträglich war.
Mit dem Umbau wurden nun die Maßnahmen, die die öffentliche Hand zur Belebung des südlichen Tibarg beitragen kann, umgesetzt. Wie Sie sehen, haben hier nicht "die Politiker" allein entschieden. Vielmehr war die Entscheidung das abgestimmte Ergebnis zwischen allen im Ortsausschuss vertretenen Parteien und allen anderen Beteiligten sowie einer Abwägung des Möglichen und Machbaren. Weitere Maßnahmen müssen von Seiten der Grundeigentümer und Einzelhändler erfolgen und sind auch bereits eingeleitet. Ich hoffe sehr, dass die verschiedenen Maßnahmen langfristig erfolgreich sein werden.
Die aktuelle Diskussion im Niendorfer Wochenblatt zeigt deutlich, dass zum Glück nicht alle Niendorferinnen und Niendorfer den Tibarg-Süd allein als Parkplatz sehen und sehen wollen. Die GAL auch nicht. Wir meinen, es muss möglich sein, hier beide Nutzungen nebeneinander zu leben. Die Möglichkeit zum Kurzparken an Werktagen und das Platzerlebnis an Sonn- und Feiertagen.
Freundliche Grüße und die besten Wünsche für ein gesundes und
erfolgreiches Jahr 2008!
Susanne Egbers