Frage an Susanne Bauer von Matthias H. bezüglich Gesundheit
Viele wissenschaftliche Studien haben ja nun mittlerweile nachweisen können, dass die Wirkung homöopathischer Mittel nicht über die eines Placebos hinausgeht.
Wie stehen Sie zu der Tatsache, dass Homöopathie dennoch apothekenpflichtig ist und damit den Anschein erweckt ein richtiges Medikament zu sein?
Sollten die gesetzlichen Krankenkassen weiterhin die Kosten für Homöopathie und andere Heilmethoden tragen, auch wenn keine Wirksamkeit über den Placeboeffekt hinaus nachgewiesen werden kann?
Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr H.,
Vielen Dank für Ihre Frage zur Homöopathie: die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind nach meinem Wissensstand bei Weitem nicht so eindeutig. Um den Wert von Ergebnissen zu beurteilen, ist es immer auch sinnvoll zu gucken wer welche Studie erstellt hat und von wem dies beauftragt und finanziert wurde. Betrachtet man die Entwicklung der evidenzbasierten Medizin, so ist dabei durchaus kritisch anzumerken, dass allerlei Erkenntnisse durchaus temporärer Natur waren: das ist einfach ein Bereich, der sich sehr stark weiterentwickelt. Zu homöopathischen Mitteln konkret: ich finde was hilft, hat recht: auch wenn das bedeutet, dass manches (noch) nicht erklärt werden kann. So hat beispielsweise die Schwerkraft auch längst gewirkt, bevor jemand ihre Existenz beweisen konnte. Viele Menschen könnten damit Leiden verringern. Die Verordnung von Homöopathie durch zugelassene Praktiker ist dabei wichtig, auch um Schädigungen zu vermeiden. Die Finanzierung über Mittel aus den gesetzlichen Krankenkassen ist dabei ohnehin stark limitiert: diese kann nur unter bestimmten Bedingungen erreicht werden, wie Verordnung durch Ärzt*innen mit Zusatzausbildung und oft auch da wiederum limitiert für bestimmte Behandlungen: auch hier wäre es zunächst interessant zu sehen was jeweils die schulmedizinische Vorgehensweise kosten würde und welche Beeinträchtigungen und Risiken jeweils qualitativ für den Behandelten zu erwarten wären. Wer Honöopathie nutzen möchte, sollte dazu Zugang mit qualitativ hochwertiger Beratung und auch kontrollierten Zugang (eben über Apotheken) zu den Mitteln haben. Menschen und ihre Probleme sind vielfältig, dementsprechend sollte auch unser Gesundheitssystem vielfältige Hilfen bieten.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Bauer