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Susann Rüthrich
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Frage von Magnus N. •

Frage an Susann Rüthrich von Magnus N. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Nach OECD-Angaben liegt Deutschland bzgl. der Bildungsausgaben bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im unteren Drittel der OECD-Staaten. Auch die Bildungsqualität nimmt seit Jahren ab. Selbst das im deutschlandweiten Vergleich führende Bayern ist im internationalen Vergleich lediglich Mittelmaß, weit entfernt von Ländern wie Finnland oder Kanada. Der Zusammenhang zwischen Schulleistung und sozialer Lage ist nirgendwo so eng wie in Deutschland. Der Unterschied zwischen schwachen und starken Leistungen ist in Deutschland extrem ausgeprägt. Die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund gelingt in Deutschland deutlich schlechter als in allen vergleichbaren Ländern. Die Ursachen für diese Misere hat die PISA-Studie im letzten Jahr zweifelsfrei aufgezeigt: Schulsysteme, die auf Integration und individuelle Förderung setzen, sind leistungsfähiger als das dreigliedrige Schulwesen in den SchülerInnen frühzeitig aussortiert und ausgegrenzt werden.
Wie werden Sie sich im Bundestag für eine Bildungsreform einsetzen? Zwar ist Bildung grundsätzlich Ländersache, jedoch hat der Bund Möglichkeiten der Steuerung und Koordinierung einer solchen Reform.

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Antwort von
SPD

Lieber Herr Neubert,

dass Bund und Länder in der Bildung nicht kooperieren dürfen, ist ein Fehler. Ich bin sehr dafür, dass das Kooperationsverbot aufgehoben wird. Überall in Deutschland müssen in der Bildung vergleichbare Standards gelten. Das ist nicht nur für Familien wichtig, die von einem Bundesland ins andere ziehen. Das ist auch eine Frage der Chancengerechtigkeit. Kinder, die in einer Schule eines inklusiven Unterrichts bedürfen, müssen überall ich Deutschland dazu auch die Chance haben. In Sachsen beispielsweise aber werden diese Kinder viel zu oft in Sonderschulen abgeschoben. Außerdem halte ich den Druck, sich bereits in der 4. Klasse für eine Schulform entscheiden zu müssen, für schädlich und lebensfremd. Diese Formen der Trennungen mag wie in Sachsen vielleicht zu besseren PISA-Ergebnissen führen. Ich finde aber, dass es sozial ungerecht ist, so Bildungspolitik zu betreiben.

Längeres gemeinsames Lernen, mehr Gemeinschaftsschulen, mehr Inklusion, mehr Lehrer/innen, mehr Autonomie für die Schulen, Bildung als ein Prozess von frühester Jugend bis ins Alter, vergleichbare Standards in allen Bundesländern - wenn eine Bildungsreform diese Dinge umfasst, setze ich mich sehr gerne dafür ein.

Mit freundlichen Grüßen,
Susann Rüthrich.