Frage an Susann Rüthrich von David S. bezüglich Frauen
Warum bist du die einzige weibliche Kandidatin im Landkreis Meißen? Wie kann man Frauen in der Politik unterstützen und würde es was nützen, dich zu wählen?
Lieber David,
ich bedaure es sehr, dass ich bereits zum zweiten Mal die einzige weibliche Bundestagskandidatin im Landkreis Meißen bin. Die anderen Parteien haben zum Teil neue Menschen aufgestellt. Es sind leider wieder nur Männer.
Um Frauen in der Politik unterstützen zu können, braucht es mehrere Dinge:
1. Frauen in der Politik! Macht mit, liebe Frauen! Wenn Euch Parteien oder Politik, so wie sie sind, nicht gefallen, dann lasst sie uns gemeinsam besser machen. Dazu müsst Ihr mitmachen, die Klappe aufmachen, da sein!
2. Es braucht Menschen in den Parteien, die Frauen was zutrauen! Die verstehen, dass es nicht logisch ist, dass weniger weibliche Parteimitglieder auch weniger Mandate bekommen. Im Gegenteil! Die Frauen in den Mandaten repräsentieren mehr als 50% der Bevölkerung! Wenn Parteien die Interessen von Frauen gleichberechtigt vertreten wollen, müssen sie Frauen auch gleichberechtigt beteiligen. Deshalb hat die SPD eine Geschlechterquote. Und Listen für die Bundestags- und Landtagswahlen werden abwechselnd mit Frauen und Männern besetzt.
3. Es braucht Wählerinnen und Wähler, die Frauen unterstützen! Prüfen Sie sich und ihre wahren Interessen: Vertritt der grauhaarige Herr im Anzug und Krawatte tatsächlich IHRE Interessen? Oder trauen Sie ihm nur mehr zu, weil er "was hermacht", weil Politiker "eben so zu sein haben"? Schauen Sie genau hin, hören Sie genau zu und entscheiden Sie dann!
Wenn ich Bundestagsabgeordnete werde, möchte ich im Ausschuss arbeiten, der für Frauen, Familien, Jugend und Senioren zuständig ist.
Ich möchte, dass alle - egal ob Frau oder Mann - die Chance haben, das aus ihrem Leben zu machen, was sie selbst wirklich wollen. Und dazu braucht es Rahmenbedingungen: gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, gute Löhne, von denen die Menschen leben können, die beste Bildung für alle, Kinderbetreuungsplätze statt Betreuungsgeld, etc. pp.
Ich finde mich nicht damit ab, dass es oft genug ach so naheliegend erscheint, wenn etwa Mama nach der Geburt auf ihr berufliches Weiterkommen verzichtet. Wenn nur sie auf ihr Einkommen verzichtet, bleibt eben oft mehr in der Familienkasse. Warum ist das denn so? Weil Frauen oft zu schlecht bezahlt werden! Wenn Krippen und Kitas zu früh schließen, nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind, wenn das Kind krank ist - wer bleibt oft zu Hause? Mama! Weil es oft so erwartet wird...
Ich möchte, dass Frauen und ihre Familien WIRKLICH frei entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten möchten. Dafür setze ich mich ein.
Herzliche Grüße von
Susann Rüthrich.