Susann Engert
SPD
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Frage von Mathias K. •

Frage an Susann Engert von Mathias K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Engert,

Ich beziehe mich auf Ihre Stellungnahme vom 1.9. und habe dazu drei Fragen: Sie möchten, wenn sie nicht ins Abgeordnetenhaus gewählt werden, wie bisher Kommunalpolitik im Bezirk machen, ohne sich jedoch um Spitzenpositionen zu bemühen. Woraus speist sich Ihr Optimismus, gegen Almuth Tharan zu gewinnen, die als Landesvorsitzende der Berliner Bündnisgrünen ein ungleich stärkeres landespolitisches Gewicht hat als Sie?

Der Landeswahlleiter ( http://www.statistik-berlin.de/wahlen ) hat für Ihren Wahlkreis - einschließlich das Komponistenviertel in Weißensee - folgendes Erststimmenergebnis der Bundestagswahl 2005 veröffentlicht: Die Linke: 6.645 Stimmen, SPD 6.892 Stimmen, Grüne 6.975 Stimmen. Warum glauben Sie, dass sich 2006 die Wahl zwischen der Kandidatin der Linken/PDS und Ihnen entscheidet?

Sie behaupten, eine Erststimme für die Grünen sei quasi eine Stimme für die Kandidatin der Linken und empfehlen damit eine rot-grüne Wahlstrategie gegen die PDS. Glauben Sie, dass nach fünf Jahren rot-roter Koalition in Berlin eine solche rot-grüne Gemeinsamkeit überhaupt noch trägt?

mit freundlichen Grüßen
Mathias Kraatz

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kraatz,
bis zur Wahl sind es nicht mehr viele Tage. Mein Optimusmus stützt sich auf mein optimistisches Naturell. Bestätigt wird es durch die Prognose der Wahlkreise, die Sie sicher auch kennen. Sie ist im
Internet unter http://www.election.de/berlin_prognose.html zu finden.
Danach haben die Grünen kaum Aussichten einen Wahlkreis in diesem Bezirk zu
gewinnen. Diese Einschätzung halte ich übrigens für sehr realistisch, da die Grünen in
den Wahlkreisen im Bezirk bei der letzten Abgeordnetenhauswahl entweder an
dritter oder vierter Stelle gelegen haben. Wie bereits ausgeführt, lassen sich Abgordnetenhauswahlen nicht einfach mit Bundestagswahlen vergleichen. Die Wahlbeteiligung ist bekanntermaßen bei Abgeordnetenhauswahlen deutlich niedriger. Der Erfolg von Herrn Ströbele erklärt sich aus seinem hohen Bekanntheitsgrad. Den hat Almuth Tharan auch als Landesvorsitzende nicht.
Warten wir es ab. In zehn Tagen sind wir schlauer. Vielleicht sind die Grünen sogar so erfolgreich, dass Sie und ich in der BVV zusammenarbeiten werden, denn, wie ich gesehen habe, kandidieren Sie auch.
Ob im Abgeordnetenhaus oder in der BVV werde ich mich engagiert für meine Stadt und für die Menschen, die hier leben, einsetzen.
Im übrigen schätze ich die Arbeit meiner Kollegin Almuth Tharan sehr. Trotzdem glaube ich, dass ich die
bessere Kandidatin für diesen Wahlkreis bin.

Mit freundlichen Grüßen

Susann Engert