Frage an Susann Engert von Kathy S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Frau Engert,
in Ihrem Wahlkeis hatte vor einem Jahr Herr Ströbele von den Grünen gewonnen. Dort kandidiert jetzt für die Grünen Frau Tharan, mit guten Aussichten also. 1. Wie hoch schätzen Sie da Ihre Chancen ein? 2. Untermauern Sie Ihre Kandidatur für das Abgeordnetenhaus auch, wie Frau Tharan, mit einer Spitzenkandidatur für die Pankower BVV?
Sehr geehrte Frau Schubert,
vielen Dank für ihre Nachfrage. Zunächst einmal möchte ich anmerken, dass ich Almuth Tharan aufgrund ihrer Arbeit als Bezirksverordnete sehr schätze.. Die Grünen haben sie zwar als Spitzenkandidatin im Bezirk aufgestellt, allerdings offensichtlich nur, weil immer eine Frau auf Platz 1 kandidiert, denn letztlich ist der Bürgermeisterkandidat Herr Kirchner. Im gesamten Prenzlauer Berg sieht man nur Plakate von Männern der Grünen.
Ich bin seit fünf Jahren Mitglied der BVV und kandidiere parallel für das Abgeordnetenhaus und die BVV. Wenn ich nicht ins Abgeordnetenhaus gewählt werde, möchte ich weiterhin Kommunalpolitik im Bezirk machen. In Berlin ist es so, dass man nicht gleichzeitig Mitglied des Abgeordnetenhauses und der BVV sein kann. Die Spitzenkandidaten der Parteien auf kommunaler Ebene streben ein Amt im Bezirksamt an. Da hat die SPD andere gute Leute. Das ist nicht mein Ziel.
Ihre positive Einschätzung der Prognose für die Grünen kann ich nicht teilen. Man kann die Bundestagswahl mit der Wahl zum Abgeordnetenhaus nicht vergleichen. Es stimmt zwar, dass ein Teil meines Wahlkreises zum Wahlkreis von Herrn Ströbele gehört. Ein Teil meines Wahlkreises, das Komponistenviertel in Weißensee, gehört aber zum Bundestagswahlkreis von Wolfgang Thierse. Ströbele hatte die besseren Ergebnisse in Kreuzberg. Dort sieht es für die Grünen auch diesmal nicht schlecht aus. Aus meiner Sicht entscheidet sich in meinem Wahlkreis die Wahl zwischen der Kandidatin der Linken/PDS und mir. Deshalb ist jede Erststimme für die Grünen quasi eine Stimme für die Kandidatin der Linken. Das sehen die Grünen offensichtlich genauso, denn sie konzentrieren ihren Wahlkampf auf den Kollwitzplatz und den Helmholtzplatz.
Mit freundlichen Grüßen
Susann Engert