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Stephan Stracke
CSU
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Frage von Reinhold W. •

Frage an Stephan Stracke von Reinhold W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
sehr geehrter Herr Stracke,

Sie vertreten mich als Abgeordneter meines Wahlkreises im Deutschen Bundestag. Darauf reflektierend erlaube ich mir, mich mit einem Anliegen an Sie zu wenden.

Vorausschickend möchte ich erwähnen, auch wenn es nicht schmeichelhaft ist, dass sich das Karussel des Irrsins in Deutschland immer schneller dreht. Diese Bemerkung sollte Sie aber dennoch davon abhalten, sofort die Löschtaste zu drücken.

Nun ganz konkret meine Frage:
Wie stehen Sie zu der Absichtserklärung, bzw. dem Abkommen auf dem G7-Gipfel von Elmau, die Dekarbonisierung bis zum Jahr 2100 auf Nuill zu senken. Ich wundere mich, nein, ich bin entsetzt, welch sozialistisch anmutetende Pläne unter Führung Ihrer Kanzlerin forciert werden. Neben zahlreichen anderen Artikeln zu diesem, wie auch zu den Themenkomplexen Klimaveränderung und Energiewende, möchte ich Ihnen nachfolgenden Link aber ganz besonders ans Herz legen, ihn zu lesen. Als Abgeordneter, der weitreichende Gesetze mitgestsltet, darf ich erwarten, dass Sie sich dessen Bewusst sind und auch kritische Argumente sich anhören, bzw. sich ein wenige Zeit zum Studium derselben zu nehmen.
Sie können diesen Link unbesorgt öffnen, da er von einer vertrauenswürdigen Site entstammt Der Artikel stammt aus "EIKE = Europäisches Institut für Klima und Energie"
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/neun-fragen-zum-klimaschutz/

Ich möchte Sie bitten,mir Auskunft darüber zu geben, welche darin vorkommende Argumente falsch, bzw. widerlegbar sind. Ich geben zu , dass ich voll und ganz hinter diesen Aussagen stehe.
Ich würde mich freuen, von Ihnen eine Antwort zu erhalten

mit freundlichen Grüßem
Reinhold Wechsel

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Wechsel,

vielen Dank für Ihre Anfrage und den übersandten Artikel von Prof. a.D. Dr. Lüdecke. Insbesondere bei solchen komplexen Fragenstellungen wie dem Klimasystem und dem Klimawandel ist es für mich selbstverständlich, möglichst viele Blickwinkel und Argumente in die Betrachtung miteinzubeziehen. Den in dem Artikel vorgetragenen Argumenten kann ich allerdings nicht folgen. Ich bin der Auffassung, dass der Klimawandel von Menschen mitverursacht wird. Über diesen Punkt herrscht in der Politik und in der Klimawissenschaft weitgehende Einigkeit.

Um den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zur Frage des Klimawandels zusammenzufassen, wurde 1988 der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimafragen (Intergovermental Panel on Climate Change - IPCC) gegründet. Das IPCC ist eine einzigartige wissenschaftliche Institution, in der unter Beteiligung von Hunderten Wissenschaftlern aus aller Welt die in der Fachliteratur veröffentlichten Forschungsergebnisse zusammengefasst, diskutiert und bewertet werden. Die Berichte des IPCC stellen den jeweils aktuellen internationalen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zum Klimawandel dar.

In seinem aktuellen 5. Sachstandsbericht kommt das IPCC zu dem Schluss, dass die Erwärmung des Klimasystems eindeutig sei. Es wäre zudem äußerst wahrscheinlich (das bedeutet, die Eintrittswahrscheinlichkeit für diese Aussage liegt oberhalb von 95 Prozent), dass der menschliche Einfluss die Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts war. Eine Zusammenfassung des Berichtes finden Sie hier: http://www.de-ipcc.de/_media/141102_Kernbotschaften_IPCC_SYR.pdf .

Neben diesen Erkenntnissen werden in der Öffentlichkeit aber auch davon abweichende Ansätze und Meinungen vertreten. Dabei wird beispielsweise der Einfluss des Menschen auf Klimaänderungen in Frage gestellt. Das Umweltbundesamt (UBA) hat sich mit diesem und einer Vielzahl von weiteren Argumenten, die auch in dem von Ihnen übersandten Artikel benannt werden, detailliert auseinandergesetzt. Sie finden die Ergebnisse auf der Internetseite des UBA ( http://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/klimawandel-skeptiker ) und in einer umfassenden Broschüre ( http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/und_sie_erwaermt_sich_doch_131201.pdf ). Das UBA kommt in der Broschüre zu dem Schluss, dass

„– In der Klimawissenschaft ein Konsens über die anthropogene – durch den Menschen verursachte – Klimaerwärmung besteht;

– Die Argumente der „Klimawandelskeptiker“ nicht mit diesem

Konsens übereinstimmen und wissenschaftlich nicht haltbar

sind; […].“ (Seite 114).

Das Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg hat sich darüber hinaus bereits im Jahr 2010 in einer öffentlichen Erklärung ( http://www.uni-heidelberg.de/presse/meldungen/2010/m20100830_klimawandel.html ) zu den Argumenten von Prof. Lüdecke wie folgt geäußert:

„Auf der Basis der Ergebnisse ihrer jahrzehntelangen Forschungen wenden sich die Heidelberger Physiker gegen irreführende öffentliche Debatten, in denen eine Klimaerwärmung durch CO2 und der Beitrag des Menschen zum Klimawandel durch die von ihm verursachten Treibhausgas-Emissionen bestritten wird.“

Aufschlussreich ist zudem die kritische Auseinandersetzung von Dr. Urs Neu, Mitglied der Schweizer Akademie der Naturwissenschaften, mit den Argumenten von Prof. Lüdecke, die Sie unter http://www.scilogs.de/klimalounge/fakten-und-irrtuemer/ nachlesen können.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Stracke, MdB

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