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Stephan Protschka
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Frage von Martina B. •

Frage an Stephan Protschka von Martina B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Protschka,

Am 12.12.2017 haben Sie das Thema Glyphosat angesprochen und gesagt, dass man nicht von heute auf morgen umstellen kann.
Aber wäre es dann jetzt nicht genau der richtige Zeitpunkt, darauf hinzuarbeiten, dass man in 5 Jahren ganz runter ist von dem Zeug, und nicht umsteigt auf ein Glyphosat No.2 ? Ich bin überzeugt davon, dass Prof. Dr. Ralf Otterpohl bei Fragen zur Planung und Umsetzung, wie man die Landwirtschaft am besten umstellen kann, Ihnen mit seiner langjährigen Erfahrung und Pioniergeist gerne beratend zur Seite steht. Bitte besprechen Sie das in Ihrer Fraktion.

Besten Dank!
M. B.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau B.,

ein sofortiges Verbot des Pflanzenschutzmittels Glyphosat hätte im Moment gravierende Auswirkungen für die deutsche Landwirtschaft. Das Mittel ist derzeit nicht aus der konventionellen Landwirtschaft wegzudenken, da es kein vergleichbares Herbizid bzgl. der Wirkung gegen Unkraut gibt. Ein Verbot würde die Grundlage für die Existenz der Landwirte gefährden, da in Deutschland etwa 92,5 % der landwirtschaftlichen Betriebe konventionell wirtschaften.
Daher kann nur ein schrittweiser Abbau und Reduzierung der Ausbringung des Wirkstoffes Glyphosat die Lösung sein, da ansonsten erhebliche wirtschaftliche Verluste der Landwirte und in letzter Konsequenz die Aufgabe des landwirtschaftlichen Betriebes die Folge ist.
Anwendungen, die nicht zwingend den Einsatz von Glyphosat bedürfen, sollen durch andersartige, aber nicht minder wirksame, geeignete Wirkstoffe ersetzt werden.
Ein Verbot hinterlässt stets eine Lücke, die wieder ausgefüllt werden muss. Daher müssen alternative Pflanzenschutzmittel mit gleichwertiger Wirkungskraft gegen Schädlinge entwickelt werden und neue Produkte, zum Schutz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und deren Erzeuger zugelassen werden. Die Forschung nach derartigen Mitteln ohne Risiken für Mensch, Tier und Umwelt muss daher oberste Priorität haben, wenn in absehbarer Zeit die Zulassung für Glyphosat ausläuft und man den Erzeugern keinen immensen wirtschaftlichen Schaden auferlegen möchte. Nichtsdestotrotz kann dabei nur ein Ausgleich zwischen Umweltschutz und Pflanzenschutz zur Lösung des Problems führen. Innerhalb der Fraktion der AfD wird bereits intensiv nach einer Lösung gearbeitet, die gleichermaßen die Belange des Umweltschutzes und der Landwirte berücksichtigt. Wie Sie bereits angeregt haben, muss die Forschungsarbeit nach unschädlichen Wirkstoffen jetzt forciert werden, da dies seit Jahren stark vernachlässigt worden ist.

Mit freundlichen Grüßen

MdB Stephan Protschka

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