ARBEIT FÜR alle bis Ende 2022 in Berlin wäre das Möglich?
Wie stehen Sie zur These Arbeit für Alle, Ende der Arbeitsämter in einer sozialen Welt, ohne Unterdrückung und Ausbeutung oder der These der Turbokapitalismus hat in Berlin HAUSVERBOT.
Hallo Herr W.
herzlichen Dank für die Anfrage.
Wir leben noch immer in einem Staat, in dem Menschen durchleuchtet und drangsaliert werden, wenn sie keine oder eine unzureichend bezahlte Arbeit haben und deshalb auf Transferleistungen angewiesen sind. Hartz IV muss abgeschafft und eine sanktionsfreie Mindestsicherung eingeführt werden.
In Ostdeutschland arbeitet ein Drittel aller Beschäftigten zu Niedriglöhnen: Nur ein Ereignis – Kurzarbeit, Krankheit, pflegebedürftige Angehörige – trennt sie von der Existenzangst. Corona hat das vielen vor Augen geführt. Die Löhne müssen steigen.
Deshalb setzt sich DIE LINKE für einen Mindestlohn von 13 Euro ein – darunter reicht es nicht für eine armutsfeste Rente.
Außerdem kämpfen wir dafür, dass bei jedem Arbeitsverhältnis die Pflicht zur Sozialversicherung gilt, Leiharbeit in reguläre Jobs umgewandelt und die allgemeine Arbeitszeit auf um die 30 Stunden pro Woche mit Lohnausgleich verkürzt wird
Wir wollen Arbeit schaffen, mit der wir die Zukunft planen können. Wir brauchen Zeit für Familie, Freunde, Freizeit: kürzere Arbeitszeiten mit vollem Lohnausgleich. Lohndumping und prekäre Arbeitsverhältnisse gehören abgeschafft.
Ansonsten bleibt zu sagen, dass im Kapitalismus theoretisch alle Arbeit finden können, nur halt nicht gleichzeitig. Grundlegende Veränderungen bedürfen deshalb auch einer Systemveränderung, welche die Bedürfnisse aller Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht die Umverteilung zu Gunsten einiger weniger zum Ziel hat.