Frage an Steffen Iffland von Thomas M. bezüglich Verkehr
Sie haben vor kurzem die Beschaffung von Elektrobussen in der Stadt und Landkreis abgelehnt und sich öffentlich dazu geäußert das die Brandgefahr zu hoch ist und Kinder im Congo ausgebeutet werden. Allgemein stellen sich sich als Bewahrer aktueller Technologien dar.
Über welche Qualifikation verfügen Sie (Diplom-Ingenieur?) Wie stehen Sie zur Elektromobilität und könnten Sie sich vorstellen ein E-Auto oder ein E-Bike zu besitzen? Wie stehen Sie zur bereits bestehenden Ausbeutung und Kinderarbeit in Asien und zu de Umweltgefahren durch Erdöl- und Ergasförderung im mittleren Osten? Wie ist ihre Meinung zur Kernkraft und dem Kernkraftaustieg unter ihrer Kanzlerin?
Sehr geehrter Herr M.,
Sehr geehrter Herr Maurer,
vielen Dank für Ihre Fragen. Von Kindern im Kongo bzw. in Mittelamerika sprach Dr. Klaus Zeh im Kreistag. Schön dass Sie das aufgegriffen haben. Es zeigt, dass wie in der Vergangenheit die europäische Klimapolitik dazu führt, dass in anderen Regionen der Erde dadurch Schäden entstehen.
Ich habe gegen die E-Busse gestimmt, weil ich Verantwortung für unser kommunales Unternehmen übernehme. In den Gremien wurde ein Lastenheft für die Ausschreibung festgelegt. Danach hätte kein Anbieter ein Angebot abgeben können. Nur durch den Einsatz eines Dieselmotors als Zusatzheizung erfüllt dieser Anbieter die Anforderungen. Das ist eine Mogelpackung. Die Fahrzeuge welche beschafft werden, müssen 15 Jahre im ÖPNV fahren. Da der ÖPNV ein Zusatzgeschäft für eine Kommune bedeutet, bedarf es aus meiner Sicht eine ökonomische Planung. Aktuell haben Städte mit E-Bussen eine Ausfallquote von bis zu 25 Prozent. Umgesetzt auf unseren kleinen ÖPNV wäre dies katastrophal. Um die Busse zu testen ist die Kommune zu klein, die Technik nicht ausgereift.
Ich bin gelernter Maschinen- und Anlagenmonteur mit der Spezialisierung Motorenbau. Einen Dipl. Ingenieur bedarf es dabei nicht, wohl eher gesunder Menschenverstand und das scharfe Auge eines Unternehmers, der ich seit 21 Jahren bin und der die Wirtschaftlichkeit als erstes sieht. Entgegen ihrer Aussage bin ich kein Bewahrer einer alten Technologie, wenn sie meinen Ausführungen im Stadt- und Kreistag hörten, so forderte ich eine Technologie offene Ausschreibung, das heißt auch Wasserstoff, Hybrid oder eben E-Bus. Momentan stehen auch Fördermittel zur Verfügung, alte Diesel zu modifizieren und auf die neue Norm umzurüsten. Damit würden wir der Umwelt und unserer Gesundheit einen großen Dienst erweisen.
Ich kann mir gut vorstellen ein E-Fahrzeug zu fahren und besitze seit 2 Jahren ein E-Bike. Erdgas- und Erdölförderungen werden auch in Zukunft unabdingbar bleiben. Der Kernausstieg ist beschlossen, jedoch fand ich den Ausstieg zu schnell, die geplante Laufzeit der Kraftwerke hätte man nutzen können, um auch die Alternativen zu schaffen. Momentan beschließen wir in Deutschland nur Ausstiege ohne eine Absicherung des Strombedarf für die Zukunft gesichert zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Iffland