Frage an Steffen Bockhahn von Mathias G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
In meiner Straße hängen zahlreiche Ihrer Plakate mit dem Slogan "Miete und Energie bezahlbar für alle".
Sie sind ein Mitglied im Aufsichtsrat eines der größten deutschen Wohnungsunternehmen. In den vergangenen Jahren hat insbesondere dieses Unternehmen die Mieten stetig an den Mietspiegel angepasst und somit auch für Mietpreistreiberei gesorgt bzw. diese zumindest billigend in Kauf genommen.
Wie verträgt sich Ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat dieses Vermieters mit Ihren politischen Zielen?
Vielen Dank!
Sehr geehrter Herr Gebhardt,
keine Mieterhöhung ist schön. Dennoch gehört zur Wahrheit, dass die Mieterhöhungen der WIRO seit 2008 deutlich hinter der allgemeinen Preissteigerung zurück bleiben. Im Vergleich zu vielen anderen Vermietern fallen die Erhöhungen eher moderat aus. Sicher ist Ihnen bekannt, dass im Aufsichtsrat der WIRO nicht über die Miethöhe der 36.000 Wohnungen dieses kommunalen Unternehmens einzeln entschieden wird. Wir bekommen aber in jedem Jahr mitgeteilt, wie hoch der Betrag ist, den die Hansestadt Rostock als Gewinnabführung zur Stärkung des eigenen Haushaltes überwiesen haben möchte. Dieses Jahr sind es 15 Millionen Euro. Hinzu kommen Gewerbesteuern, Mietertreffs, Sozialberatungen, Sponsorings, der Betrieb von Sport- und Schwimmhallen.
Der größte Einfluss auf die Mieten der WIRO geht also von der schlechten Haushaltslage der Stadt aus. Daran muss sich etwas ändern. Das geht nur durch eine bessere Finanzausstattung der Kommunen. Natürlich setze ich mich aber auch im Aufsichtsrat immer wieder für die Schaffung und den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum ein. DIE LINKE hat dort zwei von 15 Sitzen.
Mehr zu meinen Positionen zum Thema erfahren Sie hier:
http://www.bockhahn.de/aktuell/wohnen/
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Bockhahn