Frage an Steffen Bilger von Sandra E. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Lieber Herr Bilger
in der vorletzten Sendung von Frontal21 im ZDF vom 1. Februar erfährt man von einer kleinen Änderung im Baugesetzbuch.
Im Baugesetzbuch hieß es früher: Zitat: "Landwirtschaft…ist…Tierhaltung auf überwiegend eigener Futtergrundlage." Das heißt: früher musste ein Bauer seine Tiere vorwiegend mit selbsterzeugtem Futter ernähren.
Jetzt steht im Gesetz: Zitat: "Landwirtschaft…ist…Tierhaltung, soweit das Futter überwiegend auf den…landwirtschaftlich genutzten Flächen erzeugt werden kann."
Und so werden Massentierhalter, die nur Industriefutter verwenden, zu Bauern mit Bauprivilegien.
Der Trick: Tierfabriken zählen nicht mehr zur Industrie, sondern zur Landwirtschaft. Und Landwirte dürfen dort bauen, wo es der Industrie verwehrt ist. Die Folge: Immer mehr Tiere, immer mehr Ställe.
frontal21.zdf.de
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Damit fließen Gelder die für den Ökolandbau vorgesehen sind an Großbetriebe und damit gerade in den Bereich der von der Mehrheit der Bevölkerung nicht erwünscht wird.
Desweiteren geht ja mit der Massentierhaltung ein Trend einher, den ich persönlich abscheulich finde: 20 Hühner auf 1 Quadratmeter, unglaublich viel Gülle, erhöhte Nitratwerte im Grundwasser, billig billig billg, u.v.m.
Sicherlich betrifft uns das Problem im Rems-Murr-Kreis bei weitem nicht so sehr wie in Niedersachsen, aber ich würde gerne Ihre Meinung und Ihr Verhalten hinsichtlich Ökolandbau erfahren. Wie setzen sie sich für ein Nachhaltige LAndwirtschaft ohne Massentierhaltung ein.
viele Grüße,
S. Endrullis
Sehr geehrte Frau Endrullis,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich teile die Einschätzung Ihres CDU-Wahlkreisabgeordneten Norbert Barthle und verweise auf seine Antwort: http://www.abgeordnetenwatch.de/norbert_barthle-575-37463--f279848.html#q279848 .
Als Ergänzung zu seinen Ausführungen mache ich Sie auf die entsprechende Debatte im Deutschen Bundestag von letzter Woche aufmerksam: http://www.bundestag.de/dokumente/protokolle/plenarprotokolle/17093.pdf , ab Seite 10535.
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Bilger MdB