Frage an Stefanie Gruner von Melchior J. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Guten Tag Frau Gruner,
Ihre Partei fordert die Einführung einer gesetzlichen Lohnuntergrenze von 8,5 Euro/h, mit dem Hauptargument, dadurch die Situation vieler Menschen eines prekären Arbeitsverhältnisses zu beseitigen. Wie stehen Sie zu den folgenden potenziellen Problemen:
1. Die gesetzliche Lohnuntergrenze könnte sich als nachteilig für genau diejenigen Menschen erweisen, die durch das Gesetz gestärkt werden sollten: Schließlich hat ein Unternehmen nach der (erzwungenen) Lohnerhöhung nicht mehr Kapital als vorher, muss aber mehr Geld ausgeben. Dadurch fallen Arbeitsplätze weg. Das bedeutet: Je weniger Menschen Geld verdienen (so wenig es auch sein mag), desto ungleicher sind die EInkommen verteilt. Kurz: Höhere Löhne, mehr Entlassungen.
2. Der Mindestlohn würde einen (m.E. hier in Leipzig) nennenswerten Bereich des Arbeitsmarktes beseitigen: den studentischen Nebenjob. So kann man bei einer Beschäftigung auf 450Euro-Basis auch mit einem Lohn von 5,50 oder 7 Euro stündlich zufrieden sein, da man sich nur etwas dazuverdienen möchte oder sogar "halb-ehrenamtlich" arbeitet. Das wäre mit dem Mindestlohn nicht mehr möglich. Schade.
Sagen Sie mir Ihre Meinung, denn die würde ich schließlich wählen! Danke.