Wie sehen Sie die Legalisierung von Marihuana?

Sehr geehrte Frau L.,
aus medizinischer Sicht halte ich die Droge Marihuana für ähnlich gefährlich wie Alkohol. Eine körperliche Abhängigkeit ist beim regelmäßigen Konsum von Alkohol stärker ausgeprägt als bei Marihuana. Bei allen Drogen ist das Alter und die psychische Verfassung des Konsumenten entscheidend dafür, ob der Konsum Schaden anrichtet.
Die derzeitige pauschale Legalisierung ist ein Fehler. Die Verkaufsstrukturen liegen fest in der Hand mafiöser Strukturen, die hohe Gewinnspannen erzielen und die Sucht und Arglosigkeit der Kunden im rechtsfreien Raum der Drogenparks ausnutzen. Eine Qualitäts- und Inhaltskontrolle ist insbesondere beim Marihuanaprodukt Haschisch unter derzeitigen Bedingungen kaum durchführbar. Das Risiko durch beigesetzte Suchtstoffe unkalkulierbar!
Eine Legalisierung von weichen Drogen muss wie der Handel von Arzneiprodukten mit einer Altersbeschränkung, Beratung und Qualitätssicherung erfolgen. Der Finanzfluss an dunkle Kanäle und die Reinvestition der Gewinne im Waffen- und Prostitutionshandel muss ausgetrocknet werden. Die derzeitig hohen Verkaufserlöse würden durch Steuern ersetzt und der Konsumentenpreis durch Professionalisierung des Handels insgesamt reduziert. Entsprechend dazu wünsche ich mir auch eine offene und warnende Diskussionskultur über dieses Thema in den Schulen. Insbesondere darf die Legalisierung weicher Drogen nicht dazu führen, dass chemische Drogen, die derzeit unter Jugendlichen konsumiert werden und erhebliche Gesundheitsprobleme hervorrufen, an Attraktivität gewinnen. Mörderische Drogen wie Heroin und Psychopharmaka, die bei der ersten Einnahme bereits ein Leben zerstören können, dürfen ihre Abschreckung nicht verlieren. Auch deshalb ist ein objektiver Umgang mit dieser Thematik wichtig!
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Wischniowski (Kriminalbeamter und Direktkandidat der AfD)