Was finden Sie an dem derzeitigen Schulsystem positiv und negativ?
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Sehr geehrter Herr K.
Als Vater von 4 Kindern, die sowohl in Deutschland als auch im Ausland ihre Schullaufbahn vollzogen, stelle ich fest, dass die Bildungsmöglichkeiten in Deutschland sehr weit divergieren und das Minimum an Bildungsqualität in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken ist. Oft tritt bei der Notenvergabe der pädagogische und psychologische Gedanke gegenüber der Leistungsgerechtigkeit in den Vordergrund. Ein Mangel an Glaubwürdigkeit ist die Folge. Wertschätzung und Disziplin der Schüler für den und im Unterricht bedingen aber eine ebenso ernsthafte Beurteilung der schulischen Leistungen, die revisionssicher und transparent sein muss.
Die Lehrer sollten zu Objektivität, Präzision und Leistungsgerechtigkeit angehalten werden. Dem Mangel an Fachlehrern, insbesondere in den MINT-Fächern, würde ich mit einer Öffnung für Quereinsteiger auch über kurze Zeiträume ab 5 Jahren begegnen. Als Nebeneffekt wären Lehrmethoden abwechslungsreicher und der typische Lehrer durch den Querschnitt berufserfahrener Akademiker bereichert. Kern unserer Demokratie ist die Bildungsgerechtigkeit und die Unabhängigkeit des Bildungserfolgs von der Wirtschaftskraft der Eltern. Deshalb stehe ich für Lehrmittelfreiheit und ein Erststudium in Regelzeit ohne Studiengebühr.