Frage an Stefan Wagner von Ernest G. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Stefan Wagner,
ich stelle fest, dass die BZ (und auch andere Tageszeitungen vom Axel-Springer-Verlag) bei manchen Themen sich anders positioniert als die Meinung der Allgemeinheit. Dabei geht es vor allem um Außenpolitik.
Zum Beispiel: Während die Allgemeinheit hierzulande und auch hier in Berlin eher gegen den Irak-Krieg war, hat die BZ den Militärschlag in soweit gerechtfertigt, so das es ein Krieg gegen den Terror wäre.
Und: Wurde Israel, USA oder Europa auf irgendeiner Weise angegriffen, hat die BZ das ja richtigerweise scharf verurteilt. Aber wenn Israel oder die USA andere angegriffen hat, dann tut die BZ so, als ob das richtig sei.
Dabei sind Kriege niemals gut, auch nicht, wenn sie von Israel oder von den USA angezettelt werden.
Ich habe das Gefühl, die BZ stellt sich irgendwie auf die Seite der USA und von Israel.
Außerdem habe ich auch das Gefühl (die meisten meiner Bekannten auch), dass die BZ konservativ geprägt sei, wie die anderen Springer-Medien (Welt, Bild, Berliner Morgenpost etc.) auch.
Haben Sie das auch schon beobachtet? Und haben Sie auch dieses Gefühl? Und was sagen die Grünen dazu?
Mit freundliche Grüßen
Ernest Goetz aus B-Wilmersdorf
Sehr geehrter Herr Goetz, ich teile Ihre Einschätzung, dass auch Medien tendenziös in ihrer Berichterstattung sein können. Es ist allgemein bekannt, dass die Blätter aus dem Springer-Verlag eher dem konservativen Lager zuzurechnen sind. Aber solange der kundige Leser dies weiß und es gleichzeitig Zeitungen wie die "TAZ" gibt, die eine eher links-alternative Ausrichtung vertreten, ist aus meiner Sicht völlig okay. Hauptsache die Medien nutzen ihre wertvollen Möglichkeiten innerhalb der Demokratie, die Arbeit aller politischen Akteure zu beobachten, zu beschreiben und letztlich auch zu kontrollieren.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Wagner