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Stefan Pohl
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Frage von Dariusz W. •

Frage an Stefan Pohl von Dariusz W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Lieber Herr Pohl,

ich habe gesehen, dass Sie auf Ihrer Homepage auch mit einem Foto von sich und Erika Steinbach werben. Frau Steinbach war kürzlich mit vielen "schwierigen" Äußerungen in der Presse präsent.

Wie stehen Sie zur Relativierung der NS-Verbrechen von Frau Steinbach?
Glauben Sie auch, dass Polen im zweiten Weltkrieg zuerst mobil machte, obwohl wissenschaftlich etwas anderes belegt ist?
Glauben Sie auch dass der ehemalige KZ-Häftling und Widerstandskämpfer Wladyslaw Bartoszewski einen "schlechten Charaker hat?
Distanzieren Sie sich hier von Frau Steinbach?
Wenn ja, wieso werben Sie dann mit Bildern auf denen sie gemeinsam auf einem Posium sitzen? Die Diskussion um Frau Steinbach und ihre Äußerungen kann kaum an Ihnen vorbeigegangen sein.
Wenn Sie sich von all dem distanzieren, was haben Sie unternommen, um Frau Steinbach, die sie offenbar persönlich kennen, hier zu widersprechen?

Grüße
Dariusz W.

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Antwort von
CDU

Lieber Herr Wójcik,

vielen Dank für Ihre Fragen über abgeordnetenwatch.de, die ich Ihnen gerne beantworte.
Die öffentliche Darstellung von Erika Steinbach in bestimmten Medien - und erst recht in Polen - entsprechen nicht ihrer Person.

Bedauerlicherweise hat sie in der Tat im letzten Jahr einige Äußerungen von sich gegeben, die nicht haltbar sind. Dazu gehören diejenige, nach der Polen zuerst mobil gemacht habe wie auch die Beurteilung von Herrn Bartoszewski. Frau Steinbach hat sich davon selbst distanziert und entschuldigt. Keine Frage - hier ist sie über das Ziel hinaus geschossen und hat Positionen eingenommen, die ich auch in keinster Weise teile. Umso mehr begrüße ich daher, dass sie diese selbst auch wieder zurückgenommen hat.

Allerdings entspricht es nicht den Tatsachen, dass sie jemals NS-Kriegsverbrechen relativiert hat. Bei ihrer Abscheu vor dem NS-Verbrecherregime kann ich mir dies auch beim besten Willen nicht vorstellen.

Erika Steinbach leistet seit Jahren als Vorsitzende der CDU/CSU-Arbeitsgruppe für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe eine wichtige Arbeit. Sie legt den Finger in die Wunde, wenn es um internationale Menschenrechtsverletzungen geht, sei es in China oder im Sudan und wirbt dafür auch um Aufmerksamkeit in Deutschland.

Auf ihre Initiative geht auch das Zentrum gegen Vertreibungen zurück, welches sie gemeinsam mit dem SPD-Politiker Peter Glotz gegründet hat. Ein Zentrum, was die Vertreibung generell ächtet, bis in unsere heutige Zeit (man denke nur an den Balkan-Krieg).

Ich habe Erika Steinbach in den vergangenen Jahren als engagierte Menschenrechtspolitikerin kennen und schätzen gelernt. Es würde uns allen gut zu Gesicht stehen, wenn wir ihre Arbeit vorurteilsfrei prüfen würden.

Freundliche Grüße

Ihr Stefan Pohl