Frage an Stefan Pohl von Willi P. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Pohl,
das Obere Mittelrheintal zwischen Koblenz /Mainz und Ehrenbreitsein/ Rüdesheim zählt zu den schönsten Kulturlandschaften in Deutschland. Leider ist die Schönheit nur optischer Natur.
Akustisch erleben wir eine Katastrophe.
4 Bahnlinien mit stetig zunehmen Zugverkehr bringen uns einen Lärmterror, der heute schon unerträglich ist, aber noch ungeahnte Ausmaße annehmen wird.
Was gedenken Sie gegen den zunehmenden Lärm und Erschütterungen durch Güterzüge zu unternehmen, dass wir Bürger endlich wieder ruhig schlafen können.
Lieber Herr Pusch,
vielen Dank für Ihre Frage. Das Thema Bahnlärm ist wohl mit das größte, welches es in meinem Wahlkreis gibt. Die Zukunftsfähigkeit des gesamten Mittelrheintales ist davon akut betroffen. Ich kann davon ein Liedchen singen, da ich an der Bahnlinie groß geworden bin und meine Eltern heute noch dort leben. Vor meinem Haus befindet sich die B9, dahinter die Nahetalstrecke. Wie Verkehrslärm sich anhört, ist mir daher bewusst. Und ich weiß auch, was es für die Menschen entlang der Rheinstrecke bedeutet.
Es gilt festzustellen, dass bislang die Politik, egal ob im Bund oder Land, bei diesem Thema kollektiv versagt hat. Das möchte ich nicht an einer Parteizugehörigkeit festmachen. Egal ob der Bundesminister Tiefensee (SPD) oder Ramsauer (CSU) heißt: Es wurde bzw. wird zu wenig getan.
Ich bin wenigstens erleichtert über die Tatsache, dass die lang gehegte Forderung nach lärmabhängigen Trassenpreisen wahrscheinlich ab 2012 umgesetzt wird. Was wir aber unbedingt brauchen, ist der rasche Einstieg in die Planungen für den Bau einer Alternativtrasse. Hier sperrt sich leider das Verkehrsministerium seit Jahren. Scheinbar ist der Ministerialbürokratie dort egal, wer unter ihr Minister ist.
Mit aller Kraft werde ich mich im Landtag, aber auch in Berlin dafür einsetzen, dass das Mittelrheintal und seine Bürger mit dem berechtigten Anliegen Gehör finden wird. Ich freue mich, dass am 17. Februar der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, nach Bacharach kommen wird, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen und mit den betroffenen Bürger das Gespräch zu suchen. Die Veranstaltung beginnt um 16.00 Uhr im Rheinhotel Stüber, Langstraße 50. Ich würde mich sehr freuen, Sie bei dieser Veranstaltung begrüßen zu können.
Herzliche Grüße
Ihr Stefan Pohl