Hallo Herr Müller, Wir, ich und meine Frau haben gerade von Yellostrom unseren neuen Strompreis bekommen! Von 24,9ct auf 34,5ct, das sind gut 40 o/o mehr! Wie soll man die Preissteigerungen zahlen?
Sehr geehrter Herr E.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die explodierenden Energiepreise sind erschreckend und stehen auf der Sorgenliste der Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen auf Platz 1. Ich habe in den letzten Wochen viele Zuschriften von Bürgern aus meinem Wahlkreis erhalten, die nicht wissen, wie sie die Strom- und Gasnachzahlungen und künftige Abschlagszahlungen finanziell stemmen sollen. Ihre Frage, wie man Preissteigerungen von 40 Prozent und mehr überhaupt zahlen soll, ist völlig berechtigt. Mittlerweile brauchen auch Normalverdiener dringend eine bessere Unterstützung.
Es ist für mich einfach unfassbar zu sehen, wie die Bundesregierung die Menschen mit Ihren Nöten und Kosten alleine lässt. Die bisher beschlossenen Maßnahmenpakte der Ampel sind mehr als enttäuschend. Ich sehe dringenden Handlungsbedarf der Regierung, damit die Existenzen der Menschen nicht gefährdet werden.
Meine Fraktion hat mit unserem Leitantrag „Bürgern und Unternehmen eine energiepolitische Perspektive geben, Preise unter Kontrolle bringen, Insolvenzwelle verhindern“ aufgezeigt, dass konsequentes und schnelles, zielgerichtetes Handeln erforderlich wäre, um die Situation in den Griff zu bekommen und Existenzen zu wahren und Insolvenzen zu vermeiden.
Ganz klar müssen wir primär Bürger, aber auch die Wirtschaft zielgerichtet entlasten. Dies kann aus Sicht meiner Fraktion und mir mit einem Bürger-Basispreis beim Gas geschehen, durch welchen die Grundversorgung auch weiterhin für die Menschen bezahlbar bleibt. Zugleich sollen Anreize geschaffen werden, Energie zu sparen. Mit der Energiepauschale von 1.000 Euro sollen darüber hinaus Haushalte in den unteren Einkommensdritteln weiter entlastet werden. Ferner ist es höchste Zeit sozial ungerechte Gasumlage endlich abzuschaffen. Zudem müssen wir alles daran setzen, die Energie-Angebotsseite weiter auszubauen. Denn ein größeres Angebot würde die Preislage auf dem Energiemarkt entspannen. Dafür wird auch erforderlich sein, die Laufzeiten unserer Kernkraftwerke schleunigst zu verlängern, damit diese weiterlaufen können. Entsprechende Vorschläge hat meine Fraktion bereits in den Deutschen Bundestag eingebracht.
Es ist wirklich fünf vor Zwölf. Dies geht ganz deutlich aus den Schreiben meiner Wahlkreisbürger, wie auch dem Ihren hervor, in denen mir die unglaublichen Kostenexplosionen geschildert werden, die der Normalbürger kaum noch bewältigen kann. Die Regierungskoalition muss dringend wirksame Entscheidungen treffen, damit unsere Versorgungssicherheit weiter aufrechterhalten wird und die Menschen dringend entlastet werden. Ansonsten sehe ich kommen, dass wir von der Energie in eine Wirtschafts- und Sozialkrise rutschen.
Sehr geehrter Herr E., wie Sie sehen ist meiner Fraktion und mir persönlich sehr daran gelegen, schnellstmöglich den Bürgern und Unternehmen in dieser existenzbedrohenden Krise zu helfen. Wir hoffen sehr, dass die Ampel sobald wie möglich zur Vernunft kommt und die von uns erarbeiteten Vorschläge für eine unmittelbare Entlastung der Bevölkerung umsetzt.
Ich würde Sie aus diesem Grund bitten, sich unbedingt auch mit Ihrem Schreiben an die verantwortlichen Regierungsparteien zu wenden, um auf die aktuellen Missstände bei den vorherrschenden Energiepreisen hinzuweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Müller MdB