Frage an Stefan Müller von Ole D. bezüglich Gesundheit
Hallo Hr.Müller,
wann wird auf der Kostenseite des Gesundheitssystems mal was getan und nicht nur immer die Beitragssätze für die Versicherten erhöht?
Es ist eigentlch nicht mehr einzusehen, daß für die z.B orthopädische Hilfsmittel exobitante Preise im Gesundheitshandel verlang werden, die nicht den Kosten der Produkte entsprechen. Dieser Markt agiert mit absolut aufgeblähten Preisen, die in keiner Relation zum eigentlichen Wert der Produkte stehen. Habe ein schönes Bespiel: Habe nach einem Kreuzbandabriß eine sogenannte Orthese erhalten (stützt das Knie). Preis dafür 960€. Dabei handelt es sich um 2 Stanzteile aus Aluminium, die gebogen werden und durch 2 Gelenke verbunden werden. Weiterhin sind einige Pads zur Befestigung am Bein dran. Werde mir mal den Spass erlauben, daß Ganze in einem Fertigungstechnik Institut der Uni Erlangen schätzen zu lassen. Meine Kostenschätzung für die Herstellung liegt be 250€. Wann installiert der Staat bzw. die Kassen einen "Einkauf", der diese Preise auf ein normales Maß zurückführt.Weitere Punkte sind Abschaffung der Kassenärtzlchen Vereinigung. Warum braucht man ca.360 verschiedene gesetzliche Krankenkassen, die alle fast identische Leistungen anbieten. Das Ganze sieht mir bei Kassenärtzlicher Vereinigung und gesetzlchen Kassen eher aus, als ob hier hochdotierte Posten erhalten bleiben sollen (auf Kosten der Versicherungsnehmer, die für Ihre Beiträge immer weniger medizinische Leistung bekommen, aber einen Haufen unnütze und überflüssige Verwaltung bezahlen müssen). Was schlägt die Union vor, um diesen Verwaltungswildwuchs auf ein normales, bezahlbares Maß zurückzuführen?
Ich bin eigentlich nicht mehr bereit für geringer werdende medizinische Leistung bzw. höheren Eigenanteil am der Versorgung, höhere Krankenkassenbeiträge zu akzeptieren. Es wäre mal interessant, wieviel die Beitragszahler für die völlig überdimensionierte Verwaltung des Gesundheitssystems ausgeben müssen?Haben Sie da Antworten?
Gruß
Ole Draeger
Sehr geehrter Herr Dräger,
das Problem in Deutschland ist nicht die Vielzahl der Krankenkassen. Ein gesunder Markt funktioniert sehr gut, wenn es viele Anbieter gibt, die für jeden Kundenwunsch ein Angebot machen können. Dazu gehört aber Wettbewerb. Einen wirklichen Wettbewerb auf dem Gesundheitsmarkt gibt es leider nicht. Durch den Risikostrukturausgleich unter den Kassen müssen die Krankenversicherer, die Gewinne erwirtschaften, Geld an die Kassen abgeben, die keinen Gewinn erwirtschaften. Dadurch werden Überschüsse nicht an die Versicherten weitergegeben, sondern fließen von einer Krankenversicherung zur anderen. Wir müssen daher Wettbewerb zwischen den Kassen herstellen, damit die Versicherten zu den Krankenkassen mit den besten Konditionen wechseln können. Sie haben Recht, dass es sich derzeit oft nicht lohnt zu einer anderen Kasse zu wechseln, wenn alle dieselben Leistungen anbieten und einen ähnlichen Beitragssatz verlangen. Darüber hinaus brauchen wir aber auch durch mehr Wachstum, um so mehr Arbeitsplätze zu schaffen, damit mehr Menschen in die Krankenversicherung einzahlen, damit auch auf diese Weise der Beitragssatz sinken kann.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Müller