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Frage von Tobias A. •

Frage an Stefan Müller von Tobias A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag Herr Müller,

ich würde gerne etwas zum Thema Cannabis fragen, ohne auf die Gefahren einzugehen.

Als Student ist es vollkommen normale mit Cannabis in Kontakt zu kommen. Die einen trinken sich ins BlackOut, die anderen rauchen etwas. Studien belegen eine Korrelation zwischen hohem IQ und der Experimentierfreude mit illigalen Drogen.

Die Gefahren von Alkohol und Cannabis sind egal, beide haben welche, beide werden bei normalem Konsum und geregeltem Alltag zu keinen Problemen führen.
Der Unterschied aber ist, dass die eine Hälfte der Studenten als "kriminell" gelten, was ihnen unter bestimmten Umständen die Zukunft versauen kann. (Vorallem in Bayern...)

Es werden also nicht die Drogendealer/organisierte Kriminalität bekämpft, sondern in erster Linie anständige Bürger. Gut die Hälfte der Studenten werden im Laufe des Studiums mind. einmal Gras rauchen... viele davon haben gute Noten und werden wohl mal in Führungspositionen in unserem Land sitzen.

Diese Menschen schützt ein solches Gesetz nicht! Die Gefahren bleiben, egal ob legal oder illigal, und verfügbar ist es überall, egal ob Bahnhof, Universität, Gymnasium oder in Unternehmen.

Das Abschaffen der Verfolgung, ansonsten anständiger, oft intelligenter Menschen mit guten Zukunftsperspektiven, hätte nur Vorteile für die Betroffenen, das Justizsystem und die Polizei.
Die Konsumentenzahlen werden auch nicht steigen, wie die Niederlande oder Portugal beweißen, da heute schon JEDER ran kommt, der daran interessiert ist.

(P.S: Absolut jedes (!) Argument pro Kriminalisierung lässt sich logisch/rational widerlegen, wenn man nach Statistiken und Untersuchungen im WWW recherchiert. Vorallem, dass ein Gesetz nicht die Gefahren/Nebenwirkungen einer Substanz eindämmen können)

Also eine ehrliche Frage:
Haben wir Studenten, die sich nicht nur betrinken wollen, es verdient, so von unserem eigenen Staat behandelt zu werden? Wenn der Staat gegen uns arbeitet, geht eine Menge vertrauen verloren!

mfG
Tobias Aehnelt

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Aehnelt,

Cannabis ist nach wie vor die Einstiegsdroge Nummer eins und steht am Anfang vieler Drogenkarrieren, mit denen sich Menschen ihr Leben ruinieren. CDU und CSU halten konsequent am Ziel eines suchtfreien Lebens fest. Wir sind gegen Verharmlosung, Liberalisierung und Legalisierung illegaler Drogen, weil der erleichterte Zugang zu Drogen erst recht zum Konsum verleitet. Forderungen nach Drogenfreigabe sind daher keine verantwortliche Alternative zur Suchthilfe. Dies hätte fatale Auswirkungen vor allem auf Kinder und Jugendliche, denn der Gruppendruck für Drogenkonsum würde erhöht und somit die Schwächsten am stärksten gefährdet. Auch die immer wieder erhobene Behauptung, dass der ausschließliche Konsum von Cannabis harmlos und medizinisch gesehen folgenlos sei, ist schlicht und ergreifend unwahr. Von daher sehen CDU und CSU keinen Handlungsbedarf für Schritte in Richtung Entkriminalisierung.

Die Bekämpfung von Drogen darf sich aber nicht nur auf die illegalen und sogenannten harten Drogen reduzieren. Eine zunehmende drogenpolitische Herausforderung ist der Kampf gegen die legalen Drogen Alkohol und Tabak sowie gegen den stets als "weiche" Droge bezeichnete Cannabis. Die gesellschaftliche Bewertung entwickelt sich hier konträr: Während der Tabak- und Alkoholkonsum immer restriktiveren Handhabungen unterliegt (Verbesserter Nichtraucherschutz, Sondersteuern auf Alkopops), wird Cannabiskonsum stärker als früher toleriert. Doch Cannabis ist und bleibt eine der Einstiegsdrogen. Auf diesem Feld müssen wir gegensteuern, damit wir in Zukunft kein neues Drogenbehandlungs-problem haben. Drogenprävention ist die effektivste Drogenbehandlung, da sie im besten Falle Drogenkonsum gar nicht erst aufkommen lässt und das drogenfreie Leben als Zielsetzung hat.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Müller