Frage an Stefan Müller von Stefan U. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Müller,
in der aktuellen Debatte bzgl. der Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften bei der Einkommenssteuer beziehen Sie eine doch recht seltsame Position. Dass dieses Gesetz geändert werden muss um den diskriminierenden Charakter zu verlieren, sollte eigentlich jedem einleuchten. Gerade durch den geschichtlichen Hintergrund Deutschlands in Verbindung mit den inländischem Terrorismus basierend auf Intoleranz und Diskriminierung ist es mir ein Rätsel warum Menschen mit abweichender geschlechtlicher Orientierung schlechter behandelt werden als Menschen die als "normal" angesehen werden.
Ihre Agrumentation bzgl. der Tatsache, dass Ehen zwischen Mann und Frau der Erschaffung von leben dienen ist ebenfalls nicht mehr aktuell. Bei dieser Logik müssten Ehepaare die aus welchen Gründen auch immer keine Kinder haben können (finanizelle oder krankheitsbedingte Gründe) ebenfalls von den Steuervorteilen einer Ehe ausgeschlossen werden. Dabei haben diese Paare exakt die gleichen Möglichkeiten Kinder großzuziehen wie gleichgeschlechtliche Paare. Sei das Adoption oder eine Leihmutter.
Das Argument dass die Ehe heilig ist, sollte im 21. Jahrhundert ebenfalls nicht mehr gelten, denn dahinter stecken Jahrhunderte von Mißgunst, Intoleranz, Verfolgung etc, alles im Namen der Kirche. Dass sich unser Staat auf die christlichen Werte beruft hat zwar sicherlich seine Vorteile, aber sobald tausende von Menschen vom Staat diskriminiert werden, weil in einem zweifelhaften, sehr alten Buch steht dass das so gemacht werden muss, bekommt das Thema einen sehr faden Beigeschmack.
Es würde mich interessieren was Sie zu diesem Thema zu sagen haben und welchen Teil ich dazu beitragen kann Ihre "Skepsis" aus dem Weg zu räumen, sodass Deutschland einen weiteren Schritt in Richtung eines toleranten, modernen und wegweisenden Staates machen kann.
Vielen Dank und viele Grüße aus dem Odenwald
PS: meine Frau sieht das genauso ;)