Frage an Stefan Ludwig Werner von Günther S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Guten Tag!
Wie würden Sie sich für Landwirte im Bundestag einsetzen, besonders bei Milchquote und Brachlandflächen?
Bitte führen Sie auch an wie Sie die momentan noch geleisteten EU-Gelder für Bauern zur Stützung des Preises, nach ihrem gewünschten wegfallen/Austritt der EU refinanzieren wollen?
Ich hätte von Ihnen auch gerne eine Stellungnahme zu den Hühnerzüchtern und Ihre Position zum Druck der ÖKO/Grünen gegen diesen Wirtschaftszweig mit Ihrer Position dazu.
Hochachtungsvoll
Sederl
Guten Tag Herr Sederl!
Es wird immer von sogenannten "Milchbergen" und "Butterseen" geredet. Trotzdem steigt die Nachfrage nach Milch und Milchprodukten auch in Deutschland und Europa an. Die Deutschen Molkereien müssen die sich Ihnen bietenden Absatzchancen effizienter nützen, gerade auch in Hinblick auf Südostasien und China, wo ein riesiger Markt entsteht. Die Deutsche Politik hat hierzu die Rahmenbedingungen zu verbessern, daß heisst auch u.a. die Bürokratie abzubauen, wofür ich mich nachdrücklich einsetze. Eine effiziente Nutzung der Marktchancen stabilisiert auch die Milcherzeugerpreise, und das muss ein Ziel oberster Priorität sein. Die Milchpreise in Deutschland sind in den letzten Jahren drastisch gesunken, wovon soll da der Erzeuger noch leben ?
Wir brauchen eine flexible Anpassung der Milchquote an die Marktverhältnisse, die die EU und die Bundesregierung momentan nicht zulassen.
Die wegfallenden EU-Gelder ersetzt man durch Gelder vom Bund, die dann gezielter und effektiver die Landwirtschaft fördern können. Durch einen Ausstieg aus der EU winken Deutschland nicht nur Milliardenrückzahlungen, sondern auch die jährlichen Brutto-Zahlungen an die EU fallen weg. Damit dürfte die Finanzierung wohl kein Problem sein, im Gegenteil, hier kann noch aufgestockt werden.
Brachlandflächen können mit Mischwäldern aufgeforstet werden. Hier müssen noch individuelle Lösungen erarbeitet werden.
Deutschland braucht mehr Tier - und Lebensmittelschutz. Die Vorschriften für die Hühnerhaltung müssen strenger werden, die Tierquäler müssen härter bestraft werden. Es ist ein Skandal, was die EU und die Bundesregierung momentan in Zusammenhang mit den Legebatterien und der Käfighaltung zulässt. Deutschland hat hier mit Qualität zu punkten und kann sich da einen besseren Ruf erarbeiten und daher langfristig wirtschaftlich davon profitieren.
Wähler der Tierschutzpartei, die bei der jetzigen Bundestagswahl nicht zur Wahl steht, haben bei mir jedenfalls eine saubere Alternative, die Druck macht.
Ist ihre Frage soweit beantwortet ? Haben sie noch Anregungen ?
Mit freundlichen Grüssen