Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Stefan Kaufmann! Werden Sie im neuenBundestag sich für das NordischeModell einsetzen und positionieren wie ihre Kollegin Frau Winkelmaier-Becker,MdB CDU,sich einsetzt?
Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Stefan Kaufmann!
Als Initiatoren der Initiative www.mannheim-gegen-sexkauf.de kämpfen wir für das Nordische Modell, wie ihre Kollegin,MdB CDU, Frau Elisabth Winkelmaier-Becker und mit ihr noch 15 Bundestagsabgeordnete der CDU und SPD, Frank Heinrich MdB, CDU, Manfrd Gröhe MdB CDU, Mechtild Heil MdB CDU u. viele mehr. Es ist jetzt an der Zeit , wie Frankreich, Israel, Norwegen, Irland, Island, Kannada, Nord-Irland und Schweden die Menschenwürde und Mneschenrechte verletzende Gewalt an den Frauen und Mädchen in der Prosstitution zu beenden. Würden sie jemandem ein Schnupperpraktikum in der Prostitution empfehlen? Wahrscheinlich Nein ! Deswegen ist Prostitution zutiefst schädlich für unsere demokratische Gesellschaft! Wir sehen in der Prostitution einen Verstoß gegen GG Art.1, Die Menschenwürde ist unantastbar. Sie ist für uns nicht kaufbar durch Freier u.nicht verkaufbar durch Prostituierte!
Mit freundlichen Grüßen Frau Dr.med.Köhler u.Dr.med.Richard Heil
Sehr geehrte Frau Dr. H., sehr geehrter Herr Dr. H.,
vielen Dank für Ihre E-Mail.
Ich sehe Prostitution nicht als ein Gewerbe wie jedes andere auch - und würde niemandem ein Praktikum empfehlen. Das von der rot-grünen Bundesregierung im Jahr 2001 auf den Weg gebrachte Prostitutionsgesetz hat die Ziele klar verfehlt. Es war aus meiner Sicht mehr als überfällig, dass die Große Koalition 2017 das Prostitutionsschutzgesetz mit dem klaren Ziel verabschiedet hat, Menschen vor hochkriminellem Verhalten wie Menschenhandel und Zwangsprostitution zu schützen. Hier liegt aus meiner Sicht noch vieles im Argen, manchen Bundesländern gelingt der Kampf gegen kriminelle Aktivitäten besser als anderen. Ich bin auch offen, hier die Gesetzeslage nochmal zu verschärfen und vor allem auch im Vollzug der Gesetze mit aller Kraft gegen Zwangsprostitution vorzugehen.
Prostitution und Sexarbeit müssen aus meiner Sicht aber differenzierter betrachtet werden. Wer leugnet, dass Bereiche wie Sexualassistenz, Escort, Tantra, Dominastudios etc. selbstbestimmt von Frauen und im Übrigen auch Männern und queeren Menschen angeboten werden, verkennt meines Erachtens die Realität. Ich weiß, dass es überparteilich starke Stimmen für ein Sexverkaufsverbot bzw. das sog. nordische Modell gibt. Nun hatten wir ja während der Lockdowns ein Verbot aus Infektionsschutzgründen. Gerade im prekären Teil der Prostitution hat dies die Situation von Prostituierten deutlich verschlechtert. Viele sehen sich allen möglichen Forderungen von Freiern ausgeliefert. Aus meiner Sicht würde auch eine sog. nordische Regelung nicht helfen. Das würde dazu führen, dass sich das gesamte Gewerbe in die Illegalität verlagert. Beratungsangebote, Kontrollen durch Gesundheitsbehörden, Ausstiegshilfen etc. wären deutlich schwieriger möglich.
Ich erkenne an, dass es den Befürwortern des nordischen Modells ersthaft um die Situation der Menschen geht. Ich bezweifle aber, dass man so die Situation tatsächlich verbessert. Also: Mit aller Härte des Staats gegen Zwangsprostitution vergehen, aber kein pauschales Sexverkausfsverbot! Auch Organistationen wie z.B. die Aidshilfe, Amnesty International, die WHO oder der Koordinierungskreis gegen Menschenhandel sprechen sich gegen ein solches Verbot aus.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Stefan Kaufmann