Frage an Stefan Kaufmann von Martin S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Kaufmann,
momentan wird über eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes im Bundestag beraten. Die wesentlichen Details sind über die Medien schon bekannt. Es wird wohl so sein, dass die meisten Beschränkungen ab einem Inzidenzwert von 100 in Kraft treten. Nur Schulen sollen erst ab einem Inzidenzwert von 200 geschlossen werden.
Als Angehöriger einer der Regierungsparteien können Sie mir sicher einen Grund dafür nennen, warum die Schulen erst bei einem so irrsinnig hohen Inzidenzwert geschlossen werden sollen, obwohl inzwischen bekannt ist, dass Schulen und Kindertagesstätten sehr wohl zur Verbreitung des Corona-Virus und seiner Mutationen beitragen?
Mit freundlichen Grüßen,
Martin Speiser
Sehr geehrter Herr Speiser,
vielen Dank für Ihre E-Mail. Entschuldigen Sie bitte die verspätete Antwort.
Der letztendlich beschlossene Wert von 165 ist - wie bei anderen Maßnahmen auch - nicht allein epidemiologisch begründbar. Er stellt einen Kompromiss zwischen Gesundheitsschutz und dem Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung dar. Diese leiden besonders unter der Pandemie. Schulschließungen muss man genauestens abwägen und kann diese nicht etwa mit dem Freizeitbereich gleichsetzten. Kinder und Jugendliche erkranken in der Regel nicht schwer an Covid-19, können das Virus aber wie Erwachsene auch übertragen. Mir ist grundsätzlich wichtig, dass Öffnungen im Sinne der Kinder und Eltern nur mit funktionierendem Test- und Hygienekonzept möglich sein sollen, um die sicherlich vorhandene Gefahr so weit wie möglich zu minimieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Stefan Kaufmann