Frage an Stefan Kaufmann von Daniel L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Dr. Kaufmann,
ich habe vor kurzem auf Arte die Sendung zum Thema "Roundup, der Prozess" gesehen. Mit Blick auf die in der Sendung dargestellten signifikanten negativen Auswirkungen von Glyphosat auf Mensch, Tier sowie Umwelt meine nachfolgende Frage:
Was unternehmen Sie, um in der Europäischen Union bei der anstehenden Entscheidung ein Glyphosat-Verbot zu erreichen?
Sehr geehrter Herr L.,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail.
Bei weiter positiver Studienlage soll Glyphosat aus meiner Sicht zugelassen bleiben. Glyphosat ermöglicht seit über 40 Jahren auf vielen Standorten emissionsarme und klimafreundliche Direktsaatverfahren. Grundlage für die Entscheidung für die Weiterzulassung auf EU-Ebene muss die wissenschaftliche Bewertung sein, Umwelt- und Gesundheitsschutz müssen gewährleistet sein.
Selbstverständlich sind Pflanzenschutzmittel so sparsam wie möglich anzuwenden und so auszubringen, dass sie für Mensch und Natur möglichst unbedenklich sind. Dafür gelten in Deutschland sehr strenge Anwendungsbestimmungen und Grenzwerte für Rückstände, die in Lebensmitteln noch enthalten sein dürfen. Hier werden sehr hohe Sicherheitsmargen vorgeschrieben, um jedes Risiko so weit wie möglich auszuschließen. Beim Glyphosat haben wir in Deutschland bereits Beschränkungen erlassen, z. B. für die Spätanwendung in Getreide und Raps.
Deutsche Lebensmittel weisen seit Jahren sehr gute Ergebnisse bei der Überprüfung auf Pflanzenschutzmittelrückstände auf. Laut dem zuständigen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden bei über 98 Prozent der Lebensmittel keine bzw. nur minimale, also deutlich unter den strengen gesetzlichen Grenzwerten liegende, Pflanzenschutzmittelrückstände festgestellt.
Es ist also die maßvolle Anwendung von Pflanzenschutzmitteln entscheidend. Dies muss bei gleichzeitig hohem Schutzniveau für Mensch, Natur und Umwelt geschehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Stefan Kaufmann