Frage an Stefan Kaufmann von Rebekka L. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Kaufmann,

erfreut über Ihr bisheriges Engagement im Bereich Wissenschaft und Bildung, interessiert mich Ihre Haltung gegenüber der Entwicklung der Gesundheitsfachberufe angesichts der wachsenden Herausforderungen unseres Gesundheitswesens.

Als langjährig in einer Klinik tätige Physiotherapeutin absolviere ich derzeit ein Aufbaustudium im Fach Therapiewissenschaften und verfolge mit Spannung den derzeitigen Wandel hinsichtlich einer Neuausrichtung der therapeutischen Fachberufe in Deutschland. Nachdem der aktuelle Pflegenotstand in den Medien glücklicherweise aufgegriffen wurde, möchte ich auf die bisher kaum erwähnten, unzureichenden Rahmenbedingungen für Therapeuten/innen bei der professionellen Ausübung Ihres Berufs hinweisen.

Angesichts des steigenden Bedarfs therapeutischer Leistungen und der gleichzeitigen Forderung nach Qualitätssicherung und Effizienz in der Patientenversorgung fehlt es den Therapieberufen derzeit an finanzieller Attraktivität, einem einheitlichen Ausbildungsweg und gesellschaftlicher Wertschätzung. Die aktuelle Auswahl zwischen verschiedenen Ausbildungsoptionen wie Fachschulausbildung sowie primärqualifizierenden, berufsbegleitenden und dualen Studiengängen ist aus meiner Sicht keine gute Basis für den ausstehenden Professionalisierungsprozess und kann nur eine Übergangslösung sein. Während sich Deutschland dem Thema Berufsautonomie und Direct Acess nur schleppend nähert, sind uns andere europäische Länder um Längen voraus und zeigen am Beispiel von Schweden, Norwegen, UK und den Niederlanden wie gut dieser Ansatz funktioniert.

Wie wichtig ist es Ihnen sich in Berlin für die Verbesserung der aktuellen Situation einzusetzen und was für konkrete Schritte würden Sie unternehmen?