Frage an Stefan Kaufmann von Thomas U. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Dr. Kaufmann,
ich freue mich, dass Sie sich entschlossen haben, sich zusammen mit zwölf Ihrer Fraktionskollegen für eine steuerliche Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften mit der Ehe einzusetzen. Ich hoffe, Sie können sich damit in Ihrer Partei und in der Koalition durchsetzen.
Allerdings bin ich vor diesem Hintergrund auch etwas verwundert, dass Sie sich im Parlament bei der Abstimmung über den kürzlich von den Grünen eingebrachten Antrag, gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht auf Eheschließung zu gewähren, enthalten haben.
Können Sie mir Ihre Beweggründe für die Enthaltung bitte kurz erläutern?
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Ulrich
Sehr geehrter Herr Ulrich,
vielen Dank für Ihre Frage. Bei dem von Ihnen erwähnten Gesetzentwurf der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts (Drs. 17/6343 und 17/9611) habe ich mich gemeinsam mit meinen Fraktionskollegen Dr. Matthias Zimmer und Jürgen Klimke in der Tat enthalten.
Die Enthaltung ist in der parlamentarischen Praxis ein deutliches Zeichen an die Fraktionsführung, dass die Mehrheitsmeinung der eigenen Fraktion nicht geteilt wird.
Gerne möchte ich an dieser Stelle auch auf mein Interview mit Spiegel Online vom 10.08.2012 "Ich bin nicht der einzige Schwule in der CDU" hinweisen: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/union-cdu-politiker-kaufmann-spricht-ueber-homosexualitaet-a-849073.html
Mit besten Grüßen
Stefan Kaufmann