Frage an Stefan Kaufmann von Martin E. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Herr Kaufmann,
ich teile nicht Ihre Auffassung, dass ein Mindestlohn Arbeitsplätze kostet. Ich möchte auf ein Widerspruch verweisen:Ein gesetzlicher Mindestlohn wird abgelehnt, Managergehälter und Boni-Zahlungen sollen gesetzlich beschränkt werden. Was soll das? Das festlegen von Löhne und Gehälter wären eigentlich Aufgaben der Tarifparteien, Managergehälter und Boni-Zahlungen entscheiden Vorstand und/oder Aufsichtsrat. Das eine will man, das andere nicht. Warum?
Sie fördern niedrig Löhne, weil Unternehmen sagen, der Staat zahlt dem Arbeitnehmer ja Geld nach SGB II. Das muss aufhören. Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, solche Subventionen zu zahlen. Wer arbeitet hat und acht Stunden am Tag arbeitet muss von seinem Lohn leben können, und zwar ohne staatliche Zuzahlung. Deshalb ist ein Mindeslohn erforderlich, damit Unternehmen wissen, unter einen bestimmten Betrag, dürfen keine Arbeitsverträge geschlossen werden.
Damit wären wieder Einsparungen im Bundeshaushalt möglich.
Martin Eigel
Sehr geehrter Herr Eigel,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Es freut mich zu lesen, dass sich auch die Bürgerinnen und Bürger in Hessen für meinen Wahlkampf in Stuttgart interessieren.
Nun zu Ihrer Anfrage: Insbesondere kleine- und mittlere Unternehmen trifft ein Mindestlohn außerordentlich stark. In vielen Gesprächen mit Unternehmern kleinerer Betriebe wird mir immer wieder deutlich gemacht, dass diese gerne höhere Löhne zahlen würden, diese aber unternehmerisch nicht zu tragen sind. Auch wird mir berichtet, dass ein Mindestlohn nur mit einem teilweise erheblichen Arbeitsplatzabbau zu tragen sei. Deshalb glaube ich nicht, dass meine Sorgen bezüglich Arbeitsplatzabbau unberechtigt sind. Es handelt sich dabei wie gesagt um Handwerker, Einzelhändler und kleinere Dienstleistungsbetriebe, nicht um große Unternehmen.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Dr. Stefan Kaufmann
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