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Frage von Daniela M. •

Gegen die akute Gefahr von einem 3. Weltkrieg sprichst Du Dich für eine neue Friedensbewegung aus. Was ist der Unterschied zur früheren, "alten" Friedensbewegung?

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Die alte Friedensbewegung hatte eine prorussische Ausrichtung. Das ging von der DKP und einem Teil der Linkspartei aus. Offensichtlich glaubten sie, Putin hätte noch einen positiven Bezug zum Sozialismus, weil er einmal ein KGB-Agent der Sowjetunion war. Die Sowjetunion war jedoch nach dem XX.Parteitag der KPdSU 1956 zu einer sozialimperialistischen Supermacht mutiert. Der Sozialismus diente nur noch  der Manipulation der Massen, um die Restauration des Kapitalismus zu kaschieren.

Nach der Auflösung der Sowjetunion befanden sich in den 1990er Jahren die einzelnen Sowjetrepubliken in einem politischen und ökonomischen Sinkflug. Als Russland sich um die Jahrtausendwende wieder gefangen hatte, sich ihre Wirtschaft wieder stablisierte konnte, entwickelte sich Russland zu einem neuimperialistischen Land. Es betrieb einen umfassenden Welthandel, beutete neokolonial abhängige Länder aus und reorganisierte seinen Militäerapparat. Seitdem wuchs auch die Kriegsgefahr, weil Russland nach der Wiedererlangung ihrer alten Stärke trachte.

Die neue Friedensbewegung muss sich gleichermaßen gegen alle imperialistischen Länder richten - gegen die NATO ebenso wie gegen Russland oder China. Deshalb kann sie auch die Ukraine nicht unterstützen, weil dieses Land keine fortschrittlichen Charakter hat, sondern ebenso wie Russland von Oligarchen und Monopolen beherrscht wird. Der Krieg muss sofort gestoppt werden, damit er sich nicht zu einem III:Weltkrieg ausweitet.