Frage an Stefan Engel von Reinhard E. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Der Kapitalismus begünstigt die Starken, die Einflussreichen und die Mächtigen. Sie werden ihre privilegierten Positionen und ihre Vermögen nicht ohne weiteres aufgeben, sondern mit allen Mitteln, auch mit Gewalt, verteidigen.
Ist ein friedlicher Übergang zum Sozialismus vorstellbar? Wie könnte er ablaufen?
Die revolutionäre Arbeiterbewegung zieht auf jeden Fall eine revolutionären Veränderung auf friedlichem Weg vor. Dafür gab es sicherlich auch einige Beispiele (Zusammenbruch der Sowjetunion 1991, Wiedervereinigung, demokratische Revolution in Rojava/Syrien). Selbst die Oktoberrevolution 1917verlief weitgehend friedlich. Blutig wurde es immer dann, wenn die Herrschenden mit der Konterrevolution antworteten. So fielen nach der Oktoberrevolution 14 Länder in Russland ein, die vorher noch im Weltkrieg gegeneinander gekämpft haben, um gemeinsam mit Feudaladel und den Großgrundbesitzern die sozialistische Revolution zunichte zu machen. In einem 3-jährigen Bürgerkrieg starben aufgrund dieser Konterrevolution 3 Millionen Menschen. Nach dem Sieg der revolutionären sozialistischen Bewegung wurde dann 1922 die Sowjetunion auf friedlichem Wege gegründet.
Die Arbeiterbewegung tut also gut daran, von der Menschenfeindlichkeit der Herrschenden auszugehen und ihre demokratische Gesinnung in Frage zu stellen. Revolutionen entstehen immer nur, wenn die breiten Massen nicht mehr in der alten Weise leben wollen und die Herrschenden nicht mehr in der alten Weise regieren können. Das wollen die Herrschenden oft nicht akzeptieren.