Werden Sie sich im Falle einer Regierungsbeteiligung für eine verstärkte Förderung der biomedizinischen Forschung zu ME/CFS und LongCOVID einsetzen?
Sehr geehrter Herr Ebner,
mehr als 500.000 Menschen in Deutschland leiden unter ME/CFS, die nicht mehr arbeitsfähig sind, und über 1 Mio unter Long COVID. Erkrankungen die mit erheblichen Einschränkungen und lebenslangen Leiden verbunden sind. Die Betroffenen stehen derzeit ohne wirksame Therapieoptionen da und hoffen dringend auf zukünftige Behandlungsmöglichkeiten. Mein Bruder, 42 Jahre alt, Technischer Einkäufer, ist seit seiner Coronainfektion 2021 mit schweren Symptomen ans Bett gefesselt. Ein menschlicher Skandal.
Auch wirtschaftlich stehen Milliardenverluste im Produktionsausfall, bei den Sozialkassen in keinem Verhältnis zu den beschämend geringen Forschungsgeldern.
Frau Prof. Dr. Scheibenbogen, Charité Berlin, arbeitet an einer Studie mit einem vielversprechenden Medikament von AMGEN. Würden Sie sich dafür einsetzen?
Vielen Dank für Ihre Unterstützung in dieser wichtigen Angelegenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine P.
Sehr geehrte Frau P.,
zuerst einmal tut es mir sehr leid, dass Ihr Bruder so schwer erkrankt ist. Das ist für ihn und die gesamte Familie sehr schlimm.
Da ich Abgeordneter des Bayerischen Landtags bin, möchte ich Ihnen gerne darlegen, wie sich der Freistaat Bayern für die Forschung in diesem Bereich engagiert:
ME/CFS ist ein Thema, das die CSU-Landtagsfraktion schon vor Corona beschäftigt hat. Bayern nimmt bei der Erforschung viel Geld in die Hand, insgesamt 10 Millionen Euro. Der Freistaat hat die Herausforderung der Corona-Langzeitfolgen für die Behandlung früh erkannt und schon im Juni 2021 eine Förderinitiative zur Versorgungsforschung aufgelegt. In einem ersten Durchlauf wurden sieben Projekte mit insgesamt fünf Millionen Euro unterstützt. Anfang März 2023 wurde eine zweite Förderrunde gestartet und es konnten erneut weitere fünf Millionen Euro bereitgestellt werden.
So wurde an der Kinderklinik Schwabing unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Uta Behrends ein multifunktionales, multidisziplinäres und altersübergreifendes Post-COVID Fatigue Center für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene eingerichtet inklusive einer Tagesklinik, der telemedizinischen Nachsorge sowie einem stationären Schmerztherapiemodul. Zusätzlich wird das Forschungsprojekt ‚MECFS Kids Bavaria‘ der Kinderklinik Schwabing in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern unterstützt. Diese Forschungsarbeit und Expertise ist auch über den Freistaat hinaus wegweisend für die Versorgung von betroffenen Kindern und Jugendlichen.
Die von Ihnen angesprochene Nationale Klinische Studien Gruppe (NKSG), ein interdisziplinäres Netzwerk von Ärzten und Wissenschaftlern mit dem Ziel, translationale Forschung und Therapiestudien für die Behandlung von Myalgischer Encephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) und Post-COVID-19-Syndrom (PCS) zu entwickeln, wird meinen Informationen nach vom BMBF gefördert.
Für alle Betroffenen – und damit auch Ihren Bruder – hoffe ich sehr, dass die Forschungen helfen können, wirksame Therapien zu entwickeln.
Alles Gute für Sie und vor allem für Ihren Bruder!
Freundliche Grüße
Dr. Stefan Ebner MdL
Weitere Fragen an Stefan Ebner
Zunächst sei darauf hingewiesen, dass die Vergabe eines „Bachelor of Laws“ in Bayern durchaus möglich ist.
Staatlicherseits bestehen keine Einflussmöglichkeiten darauf, dass es in Bayern Tarifverträge für Zahnmedizinische Fachangestellten gibt.