Portrait von Sonja Lattwesen
Sonja Lattwesen
Bündnis 90/Die Grünen
100 %
/ 4 Fragen beantwortet
Frage von Christoph S. •

Frage an Sonja Lattwesen von Christoph S. bezüglich Verkehr

Kann es sein, dass der Baugrund in HH allgemein und in Wilhelmsburg besonders für U-Bahnen nicht gut geegnet ist und diese besonders teuer manchen und die Bauzeit verlängern?
Was halten Sie davon wie unserer Vorfahren vor 100 Jahren neue Hochbahnen zu bauen statt unterirdisch?
kann es sein, das eine Verlängerung der U4 nach Wihelmsburg die Fahrzeit gar nicht verkürzt und nur eine Verbesserung der S-Bahn (DIchterer Signaltakt, 9-Wagen-Züge, neue Strecke parrallel zum Nord-Güterring) die Transportqualität verbessert?
Könnte man der Seilbahn, nicht als Touristenattraktion, sondern wie in südamerikanischen Städten für den normalen ÖPNV, noch mal ein Chance geben und - zusammen mit größeren Haltestellenabständen bei U&S-Bahn - hiermit ein schnelle und kreuzungfreie Verbindungen schaffen?

Portrait von Sonja Lattwesen
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Strebel,

ich bin keine Bauingenieurin, also muss ich mich auf Experten verlassen. Die sagen: Eine Stadtbahn kostet nur 20% der Kosten einer U-Bahn. Ich weiß nicht, wie das Verhältnis zwischen Hochbahn und Tunnel ist, aber die Viadukte der Hochbahn sind auch relativ teuer. Dazu kommt, dass die Hamburger U-Bahn mit ihren Wagen zwingend einen 90 cm hohen Bahnsteig benötigt, damit die Reisenden nicht mit der Stromschiene in Berührung kommen, das verteuert den Bahnhofsbau. Also: Die Idee der Handelskammer, eine Hybrid-Bahn aus U-Bahn und Stadtbahn zu schaffen, ist leider quatsch. Vom U4-Bahnhof an den Elbbrücken werden wir in Wilhelmsburg keine Vorteile haben, und ein U4-Weiterbau über die Elbe kommt weder mit Olympia noch ohne. Bleibt also nur: Die Stadtbahn. Zu 2018 sind nur 8 S-Bahn-Züge nachbestellt worden, das entspricht dem zu erwartenden Verschleiß bis dahin. Ich fordere, dass die S-Bahn schnellstens mehr neue Züge bestellt, damit die Taktung auf vielbefahrenen Strecken wie der S3 verbessert werden kann. Mit einer neuen Strecke rennen Sie bei uns offene Türen ein, mittel- bis langfristig brauchen wir eine weitere Elbqueerung, um das Nadelöhr Elbbrücken zu entlasten. Ich war für die Seilbahn-Planungen, so lange ein echter Wilhelmsburger Haltepunkt eingeplant war, aber damit ist nördlich der Elbe kein Blumentopf zu gewinnen - mögliche Sympathien dafür haben Doppelmayer, Stage und SPD leider verspielt.

Vielen Dank für Ihre Fragen!

Mit freundlichen Grüßen
Sonja Lattwesen

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Sonja Lattwesen
Sonja Lattwesen
Bündnis 90/Die Grünen