Was halten Sie davon, dass nicht nur Arbeitseinkommen sondern auch Einkommen aus Kapitalerträgen in das Sozialversicherungssystem eingebunden wird?
Sehr geehrter Herr Pellmann,
dass beispielsweise die Rentenversicherungskassen stark gebeutelt sind, ist überall zu lesen. Aus meiner Sicht macht es wenig Sinn Einkommen aus Arbeit hinsichtlich der Renten- oder Pflegeversicherung zu berücksichtigen, zugleich aber Einkommen aus Kapitalerträgen nicht. Anstatt über Erhöhung von Renteneintrittsalter oder Absenkung des Rentenniveaus nachzudenken, und das wird wohl früher oder später passieren, könnte man einen etwas zeitgemäßeren Ansatz verfolgen. Zumal man mit der Abschlagsteuer schon ein funktionierendes System hat. Vielen Dank für ihre Antwort
Kapitalerträge sollten insbesondere für die Solidarische Pflegevollversicherung genutzt werden. Die bisherige Teilversicherung der Pflegekosten ist absolut unzureichend. Daher sollen Einkommen aus Kapitalerträgen von Millionärinnen und Millionären ohne Beitragsbemessungsgrenze mit einbezogen werden. Dies würde die Grundlage für die Solidarische Pflegevollversicherung darstellen, die ein Altern in Menschenwürde sichern soll.
Gleichzeitig fordere ich, dass endlich alle Menschen in unser Rentensystem einzahlen. Unabhängig ob Abgeordnete, Selbstständige etc. sollen alle Menschen in ein Rentensystem einzahlen. Insbesondere für Spitzenverdiener muss eine Anpassung der Beiträge erfolgen. Die Zwei-Klassen-Vorsorge muss hier endlich ein Ende haben.
Hierfür ist es auch notwendig, dass die Riester-Renten auf Basis von Freiwilligkeit in das gesetzliche Rentensystem überführt werden sollte. Allein die 4 Milliarden Euro, welche aktuell für die Förderung von Riester-Renten genutzt werden, sollten besser direkt in die Deckung der Renten fließen.
Hinsichtlich der Krankenversicherung fordern wir ebenfalls einen Umbau hin zu einer Solidarischen Gesundheitsvollversicherung. Hierfür müssen auf alle Einkommen Abgaben erhoben werden, damit künftig ohne Zuzahlungen und Eigenanteile eine bessere und menschenwürdige Versorgung für alle gewährleistet werden kann. Gleichzeitig ist es auch notwendig, dass die Zwei-Klassen-Medizin überwunden wird. Die Trennung von privater und gesetzlicher Krankenversicherung muss beendet werden.