Guten Tag, in den Berliner Ostbezirken sind kaum Fußgängerzonen vorhanden. Wird sich die FDP aktiv dafür einsetzen, die Treskowallee in eine Fußgängerzone umzuwandeln?

Sehr geehrter Herr T.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Das Verkehrs- und Baustellenchaos auf der Treskowallee ist für Anwohner, Gewerbetreibende und Pendler gleichermaßen belastend. Unser Ziel ist es, diese unhaltbaren Zustände zu beenden und eine nachhaltige, zukunftsorientierte Lösung für die Mobilität in Lichtenberg zu schaffen.
Ein entscheidender Schritt zur Entlastung der Treskowallee ist der Bau der Tangentialverbindung Ost (TVO), der seit Jahrzehnten geplant ist und endlich umgesetzt werden muss. Die TVO würde die Treskowallee deutlich vom Durchgangsverkehr entlasten und gleichzeitig die Lebensqualität in Karlshorst verbessern – mit mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer und deutlich weniger Durchgangslärm. Zusätzlich ist es essenziell, dass der Ausbau der A100 wie geplant voranschreitet. Verzögerungen führen dazu, dass sich der Verkehr weiterhin in die umliegenden Bezirke verlagert – besonders spürbar auf der Treskowallee.
Eine vollständige Umwandlung der Treskowallee in eine Fußgängerzone ist aus mehreren Gründen nicht realistisch:
- Hauptverkehrsader: Die Treskowallee ist eine der wichtigsten Verbindungen in Lichtenberg und essenziell für Anwohner, Pendler und Gewerbetreibende.
- Fehlende Alternativrouten: Ohne die TVO und den Weiterbau der A100 gibt es keine leistungsfähige Umfahrung, sodass eine Sperrung der Treskowallee zu massiven Verkehrsproblemen führen würde.
- ÖPNV-Abdeckung: Die Treskowallee ist eine wichtige Strecke für den öffentlichen Nahverkehr. Eine Fußgängerzone würde erhebliche Umstellungen für Busse und die Tram erfordern und könnte die Anbindung verschlechtern.
Langfristig können wir uns jedoch vorstellen, einzelne Spuren für den Radverkehr umzugestalten, sobald leistungsfähige Ausweichstrecken geschaffen wurden. Unser Grundsatz bleibt dabei: Mobilität muss vielfältig, effizient und frei wählbar sein – ohne ideologische Verbote. Wir setzen uns dafür ein, dass jeder selbst entscheiden kann, ob er mit dem Auto, dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sein möchte.
Mit freundlichen Grüßen
Sören Henschel