Frage an Ska Keller von Bernd H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Keller,
eine Steuer auf den Ausstoß des Treibhausgases CO2 ist vermutlich nur eine Frage der Zeit.
Um den persönlichen Anteil der entsprechenden Emissionen bewerten zu können ist nach meinem Verständnis ein jeweils standardisierter Maßstab erforderlich. Dieser Anteil ergibt sich aus Bewegung jedes Menschen, da Muskelaktivität Energie und Sauerstoff (ergo CO2-Austoß) benötigt und bei passiver Fortbewegung der Energieverbrauch des Transportmittels angerechnet werden muss. Gleiches gilt für die Herstellung, sowie Transport und Nutzung von Gütern.
Warum werden nicht die CO2-Werte für Mobilität publiziert?
Als Beispiele werden hier aufgeführt:
sitzend als Basis oder Summand für Transportmittel,
zu Fuß gehen,
Rad fahren,
ÖPNV,
Bahn,
Auto,
Flugzeug.
Natürlich müssten die unterschiedlichen Antriebsmittel (Öl, Gas, Strom) berücksichtigt werden.
Bei der Herstellung von Gütern fällt pro Stück aufgrund der benötigten Energie ebenfalls CO2 an. Als Verbraucher sollte ich im Sinne der Resourcen -und Klimaschonung die Werte kennen um vergleichen zu können.
Wann ist mit der Veröffentlichung derartiger Vergleichswerte zu rechnen?
Mit freundlichen Grüßen
B. H.
Sehr geehrter Herr Herwig,
vielen Dank für Ihre Zuschrift.
Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes in Europa ist mehr als überfällig. Im Verkehrssektor wurden hierbei in den letzten Jahren und Jahrzehnten viel zu geringe Fortschritte erzielt, weshalb wir die Verschärfung der Grenzwerte begrüßen. Darüber hinaus ist eine CO2-Steuer mehr als überfällig.
Eine Übersicht des CO2-Ausstoßes der verschiedenen Verkehrsmittel wird von mehreren Organisationen regelmäßig erstellt. Auf den Webseiten des VCD findet sich eine sehr interessante Übersicht: https://www.vcd.org/themen/klimafreundliche-mobilitaet/verkehrsmittel-im-vergleich/
Zum von Ihnen vorgeschlagenen Referenzwert sitzend bzw. zu Fuß gehend oder per Rad fahrend: dieser enthält leider einen Denkfehler. Denn ein Mensch, welcher sich per PKW (oder mit einem anderen Verkehrsmittel) fortbewegt, atmet in der Zeit, in welcher er in diesem sitzt, weiterhin. Sein individueller CO2-Ausstoß erhöht sich jedoch durch den CO2-Ausstoß des jeweilig genutzten Autos (oder Verkehrsmittels). Der natürliche CO2-Ausstoß dieses Menschen ändert sich hingegen nicht, ob er nun (in Fußgeschwindigkeit) eine beliebige Strecke läuft oder diese Zeitspanne sitzend verbringt. Zudem trägt der bei der Atmung entstehende CO2-Ausstoß nicht zum Klimawandel bei, da dieser Teil des natürlichen Kreislaufes ist. Hier können Sie sich weiter zu diesem Thema informieren: www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-wer-atmet-verstaerkt-den-treibhauseffekt
Ihre Ska Keller