Frage an Ska Keller von Jörg H. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Keller,
nach meiner Meinung war die Erweiterung der EU auf 28 Mitglieder ein Fehler. Diese "Gemeinschaft" ist zu heterogen und hat nur wenig gemein.
Ich bin für eine Neugründung einer europäischen Wirtschaftsunion mit den Gründungsstaaten Deutschland, Frankreich, Österreich, Niederlande, Dänemark sowie - wenn von der Bevölkerung dieser Staaten gewünscht - Schweden und Finnland. Norwegen würde vermutlich in dem Status bleiben, den es jetzt gegenüber der EU hat.
Diese EWU wäre mit Sicherheit auch für das Vereinigte Königreich interessant - und der BREXIT wäre rasch vom Tisch.
Was halten Sie von diesem Vorschlag?
Mit freundlichen Grüßen
-- J. H. --
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ihre Auswahl der Gründungsstaaten einer möglichen Europäischen Wirtschaftsunion erscheint mir sehr willkürlich und erschließt sich mir ebenso wenig wie der Sinn und Zweck einer solchen Neugründung.
Grundsätzlich gilt für uns Grüne: Wir stehen zur Europäischen Union. Bei allem, was an ihr verbessert werden kann und muss ist sie doch die beste Idee, die Europa je hatte. Wir wollen das Versprechen Europas deshalb erneuern, der Union wieder mehr Handlungsfähigkeit geben und die notwendigen Veränderungen in der europäischen Politik für mehr Nachhaltigkeit, Solidarität und Humanität anzustoßen. Dazu kann es in einigen Bereichen auch Sinn machen, wenn einzelne Länder den Schulterschluss suchen und gemeinsam mit Ideen vorangehen, denen sich andere EU-Staaten daraufhin anschließen. Doch dies darf nicht dazu führen, in die historische Falle zu treten und alte Mauern wieder hochzuziehen. Ihr Vorschlag würde, so befürchte ich, zur Spaltung der EU beitragen. Deshalb kann ich ihn nicht unterstützen.
Herzliche Grüße
Ihre Ska Keller