Was beabsichtigen sie gegen häuslicher Gewalt zu unternehmen wobei Männer die betroffenen sind und wie werden die jeweiligen Ämter bei der Ausübung und Einhaltung in diesen Fällen kontrolliert?
Sehr geehrte Frau Lang als Betroffener machte ich viele ungute Erfahrungen.
Ich suchte nach Anzeige wegen Gewalt bei der Polizei gegen meiner Frau bei verschiedenen Stellen Hilfe. Das Ergebnis war für mich verheerend.
Das Jugendamt stellte sich auf die Seite der Mutter, obwohl Gewalt gegen meine Kinder und vor allem gegen mich vorlag. Im Zuge der vergangenen fast drei Jahre wurde dadurch eines unserer Kinder von ihr massiv beeinflusst und zum Hass gegen uns erzogen. Es gab keine Auskunft und ein Umgang wurde mir von der Mutter verwehrt. So, dass das Familiengericht jetzt letztendlich meine Möglichkeit eines normalen Umganges mit meiner Tochter beschnitt, obwohl die Beeinflussung des Kindes seitens der Mutter sichtbar ist. Meine andere Tochter studiert, lebt bei mir. Sie wird hingegen von ihrer Mutter gehasst. Ein Sorgerechtsverfahren ist noch weiter anhängig und wird an das Oberlandesgericht gehen. Als Mann ist man hier leider rechtlich nicht gleichgestellt! Mfg G.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihre komplizierten Lebensumstände bedaure ich sehr und kann Ihren Unmut darüber verstehen. Da mir jedoch nicht alle Hintergrundinformationen bekannt sind, kann ich keine weiteren Aussagen dazu treffen.
Ihre Gewalterfahrung in der Beziehung finde ich dramatisch. Auch wenn statistisch gesehen Frauen häufiger von Partnerschaftsgewalt betroffen sind als Männer, ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft Lösungen herbeiführen, die Gewalt gegen Männer dabei nicht verschweigt oder tabuisiert. Kommunikation ist hierfür das zentrale Element. Ihr offener Umgang mit Ihren Erfahrungen ist dementsprechend gut und wichtig. Ich transportiere diese gern in die entsprechenden Gremien der Landkreise und Träger.
In Sachsen gibt es bisher drei Männerschutzwohnungen, in welchen Männer Schutz und Beratung bei häuslicher Gewalt finden. Diese befinden sich in Dresden, Leipzig und Plauen. Darüber hinaus fasst die Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen verschiedenste Beratungsstellen und Angebote auf ihrer Homepage (https://www.gib-dich-nicht-geschlagen.de/beratungsstellen/) zusammen. Diese Strukturen sind wichtig, denn sie leisten nicht nur Hilfe für die akut Betroffenen, sondern tragen auch zur Enttabuisierung von Gewalt gegen Männer bei. Persönlich finde ich, dass diesem Thema mehr Rechnung getragen werden muss, da die Dunkelziffer weitaus höher liegt.
In der Hoffnung, dass Ihnen die Antwort weitergeholfen hat, wünsche ich Ihnen von Herzen alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen
Simone Lang