Frage an Simone Barrientos von Stefan R. bezüglich Verkehr
Wie stehen Sie persönlich zu den Fälschungsvorwürfen an Studien über die Schädlichkeit der Mobilfundstrahlung?
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1453
Stiftung Warentest hat zur diversen Studien zwar korrekt verlinkt, aber als Fazit Statements abgegeben, die als Verharmlosung kritisiert werden.
https://www.diagnose-funk.org/download.php?field=filename&id=560&class=NewsDownload
Wie groß schätzen Sie persönlich die Gefahr ein, dass solche "Resumees" von Bundestagsabgeordneten ernst genommen und als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden?
Sogar das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bezieht sich auf die "International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection" (ICNIRP). Diese ist jedoch ein privater, in Oberschleißheim eingetragener Verein, der seine Mitglieder selber rekrutiert und Fachleute mit abweichenden Meinungen ausschließt.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/elektrosmog-europa-ignoriert-moegliches-krebsrisiko-von-5g/23855700.html
Stimmen Sie mir zu, dass die biologischen Auswirkungen, die sehr zahlreich auch weit unterhalb unserer Grenzwerte schon festgestellt wurden es dringend erfordern, dass auch die wichtigen 5G-Kritiker als Informationsquellen auch berücksichtigt werden, auch vom BfS ?
https://www.mobilfunk-zukunft.de/grenzwerte/ (Tabelle ganz unten)
Wenn ja: Sehen Sie Möglichkeiten?
Darf es angesichts aller Fakten und Warnungen Ihrer Ansicht nach noch einen Grund geben (welchen), die zahlreichen Forderungen von Experten und renommierten Ärzteverbänden http://www.aerzte-und-mobilfunk.eu/ nach einem Moratorium für 5G bis zur zweifelsfreien Klärung NICHT sofort umzusetzen ? Jeglicher 5G-Netzausbau vor einer Klärung müsste ja einen wichtigeren Grund haben als der in § 2 GG und § 20a GG gewährleistete Schutz der Bevölkerung und der natürlichen Umwelt.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr R.,
gern beantworte ich Ihre Frage wie folgt:
Vielen Dank für Ihre Verweise auf diverse Meldungen zur Schädlichkeit von Mobilfunkstrahlung beim geplanten 5G-Netzausbau. Heutzutage sind Smartphones, Tablets und WLAN, Nahfeldkommunikation und drahtlose Internet of Thing (IoT)-Anwendungen aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken und nach wie vor bestehen jedoch erhebliche Bedenken wegen möglicher Gefahren für die menschliche Gesundheit. Zahlreiche Untersuchungen weisen darauf hin, dass die mit dem Mobilfunk einhergehende elektromagnetische Strahlung verschiedenste Erkrankungen wie Krebs, Multiple Sklerose oder Parkinson verursachen könnte. Das bestätigt eben auch Ihre Anfrage. Ebenfalls sieht die Weltgesundheitsorganisation WHO einen möglichen Zusammenhang zwischen Handy-Nutzung und bestimmten Hirntumoren. Zwar sind viele Untersuchungen umstritten, wie von Ihnen angemerkt, aber problematisch ist auch, dass es noch keine Langzeitstudien gibt, da der Mobilfunk – historisch betrachtet - erst seit relativ kurzer Zeit existiert. Es steht jedoch zweifelsfrei fest, dass Mobilfunkstrahlung grundsätzlich auf den Organismus einwirkt. Aufgrund der zahlreichen Hinweise auf gesundheitsschädliche Wirkungen ist aus meiner Sicht daher Vorsicht geboten.
DIE LINKE im Bundestag und ich als Abgeordnete unterstütze das Vorsorgeprinzip bei der Festlegung von Grenzwerte, um möglichen Risiken beim 5G-Ausbau für Bürgerinnen und Bürger unseres Landes frühzeitig zu begegnen.
Mit freundlichen Grüßen
Simone Barrientos, MdB