Frage an Silvio Horn von Maria G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Griepentrog,

beides - die hohe Quote der Schulabbrecher als auch die Zunahme der Schulaversion - sind besorgniserregende Tatsachen. Ich sehe mehrere Handlungsansätze:

1. Als ehemaliger Lehrer weiß ich, wie wichtig Rahmenbedingungen für den Lernerfolg sind. Nach meinem Dafürhalten müssen wir prüfen, ob die Klassenstärken, Raum- und Sanitärbedingungen oder auch das Lehrmaterial und andere Faktoren an unseren Schulen angemessen und zeitgemäß ausgestaltet sind. Insbesondere macht mir Sorgen, dass der Sanierungszustand der staatlichen Schulen nicht Schritt hält mit dem der Privaten Schulen. Da müssen die Kommunen mit speziellen Förderprogrammen unterstützt werden, damit überall gute Lernbedingungen zu finden sind. Dann fühlen sich Schüler wohl - ein nicht zu unterschätzender Aspekt für gute Lernergebnisse.
2. Wir wissen, dass auch die Arbeitsbedingungen und die Einkommen für Lehrer verbessert werden müssen. Motivierte Lehrer machen sicher einen fachlich guten und ansprechenderen Unterricht, als frustrierte, von Bürokratie geknechtete, Halbstellen innehabende und von häufigen Änderungen in der Schulpolitik genervte Pädagogen. Die FREIEN WÄHLER treten übrigens für eine deutlich stärkere Rahmengesetzgebung des Bundes in der Bildungspolitik ein, der Wildwuchs in den Ländern und die hohen Qualitätsunterschiede sind unseres Erachtens der Beweis dafür, dieses föderalistische Relikt abzuschaffen.
3. Ich möchte die Verantwortung der Eltern an den von Ihnen genannten Problemen als einen ganz entscheidenden Lösungsansatz nennen. Schule kann Versäumnisse des Elternhauses in der Erziehung weder verantworten noch vollständig heilen. Eltern haben eine Verantwortung, ihren Kindern Fleiß, Durchhaltevermögen, Verantwortungsbewusstsein und andere Tugenden vorzuleben und ihre Kinder dazu zu erziehen. Ich kann persönlich kann mir nicht vorstellen, dass meine Eltern es einfach ignoriert hätten, wenn ich die Schule geschwänzt hätte. Deswegen: Die Eltern sind in erster Linie gefragt, dass ihre Kinder zur Schule gehen und zielstrebig nach einem für das weitere Leben erforderlichen Bildungsabschluss streben. Der Staat kann diese Arbeit den Eltern nicht abnehmen, lediglich punktuell unterstützen, etwa mit dem Einsatz von Schulsozialarbeitern. Die FREIEN WÄHLER fordern daher, dass es an jeder Schule (egal welche Schulart) mindestens einen ausgebildeten Schulsozialarbeiter gibt. Hierzu zählen für uns auch die Berufsschulen.
Sprechen Sie mich gern an, falls Ihnen diese Antworten nicht reichen; Sie wissen sicher noch, wie Sie mich erreichen können.

Freundliche Grüße aus Schwerin.
Silvio Horn