Frage an Silvia Breher von Carsten L. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Breher,
Ihren Ausführungen auf Abgeordnetenwatch ist die pauschale Behauptung zu entnehemen, dass Organpenden sinngemäß Leben retten und Leiden lindern und deswegen verpflichtend per Gesetz notwendig sind. Transplantationen aus meinem persönlichen Umfeld bestätigen diese Aussage nicht.
Können Sie eine Url oder eine Quellenbezeichnung einer wissenschaftlichen Studie nennen, die in Ihre Behauptung als Tatsachengrundlage Einzug gefunden hat, so daß sich die Wähler und betroffenen Bürger von deren Aussagegehalt selbst überzeugen können und an der Meinungsbildung Pro Contra Organspende auch informiert teilnehmen können?
Sie beschreiben einen Vorgang (Transplantation) mit den wesentlichen Bestandteilen (Organe von Menschen) nüchtern als lebensrettend, unerwähnt bleibt, dass für diesen Vorgang ein lebender Mensch nicht nur sterben musste, sondern im Sterbeprozess auf einem Metalltisch zerteilt wurde. Ein Mensch kann - vielleicht - ein wenig länger leben, mit mehr oder weniger grossen Einschränkungen seiner Lebensqualität, wenn ein anderer Mensch bei lebendigem Körper, weil hirntoddiagnostiziert, zerteilt wird.
Für Mukoviszidose-Patienten wird eine Lungentransplantation gerne als lebensrettend diagnostiziert und als Therapieform empfohlen. Viel unblutiger und ganz ohne Bedarf an Organen anderer Menschen, die erst noch sterben müssen, wäre es, ganz einfach bessere Versorgungseinrichtungen https://www.sueddeutsche.de/bayern/medizin-anhoerung-angekuendigt-1.4347657 und damit eine bessere Versorgungssituation und damit Lebensqualität und Lebenszeit für diese Patienten bereitzustellen.
Werden Sie sich genauso fordernd und engagiert für diese therapeutischen Versorgungseinrichtungen z.B. durch eine Gesetzesinitiative im Parlament einsetzen, wie Sie sich für die Explantation von lebenden menschlichen Körpern als Therapieform einsetzen?
8000 Menschen stehen in Deutschland als Mukoviszidose-Patienten auf der "Warteliste".
Sehr geehrter Herr L.,
für viele Menschen, die auf eine Organspende warten, entscheidet diese über Leben oder Tod. Fakt ist, eine Organtransplantation kann Leben retten. Dazu benötigt es keiner Quelle. Der Beleg sind die unzähligen Menschen, die nach einer Organtransplantation weiter leben können.
Die Therapie von Patienten, die an Mukoviszidose leiden, ist komplex. Eine flächendeckende ärztliche Versorgung ist dabei, genau wie bei anderen Krankheiten, natürlich wesentlich für eine gute Betreuung. Auch als nicht Medizinerin kann ich Ihnen versichern, dass wir intensiv daran arbeiten Lösungen zu finden, damit auch zukünftig die ärztliche Versorgung flächendeckend gesichert ist.
Das Thema Organspende wird kontrovers diskutiert. Es handelt sich hierbei auch nicht nur um eine ethische Frage, sondern auch um eine ganz persönliche. Deshalb soll sich jeder seine eigene Meinung bilden. Genauso wie auch jeder für sich selbst entscheiden kann, ob er nach dem Tod zur Organspende bereit ist oder nicht. Letztlich ist und bleibt es eine ganz persönliche Entscheidung.
Mit freundlichen Grüßen
Silvia Breher